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Sanierungsfall France Telecom
Kritik an Regierung nimmt zu - "Staat unfähig, Rolle als Anteilshaber auszuüben"
Mit zunehmender Kritik sieht sich
Frankreichs Regierung angesichts der Finanzmisere des teilstaatlichen
Telekommunikationsriesen France Telecom
konfrontiert. Analysten
werfen ihr vor, den Konzern führungslos mit einem
Milliarden-Schuldenberg ohne Strategie und Vorschläge für einen
Nachfolger an der Konzernspitze dahintreiben zu lassen.
Unfähig
"Der Staat ist unfähig, seine Rolle als Anteilshaber auszuüben",
sagte der ehemalige Industrieminister Roger Fauroux, der vergangene
Woche den Verwaltungsrat von France Telecom verlassen hatte.
Die französische Regierung hatte erklärt, eine Strategie für den
Schuldenabbau bei France Telecom werde erst dann vorgestellt, wenn
ein Nachfolger für Michel Bon feststehe. Laut Finanzminister Francis
Mer wird die Nachfolge wohl erst in rund drei Wochen geklärt sein.
France Telecom hatte Ende vergangener Woche den Rücktritt von
Konzernchef Bon und den Rückzug aus seinem Engagement beim deutschen
Mobilfunk-Unternehmen MobilCom angekündigt.
Kurse
Die Aktien von France Telecom haben die neue Handelswoche mit
einem Kursaufschlag von knapp 2 Prozent auf 10,55 Euro begonnen. Die
Titel der Mobilfunktochter Orange stiegen am Montag zeitweilig um
fast 2 Prozent auf 5,70 Euro, nachdem France Telecom erneut
bekräftigt hatte, sich von seinem 85-prozentigen Orange-Anteil nicht
trennen zu wollen. Im Handelsverlauf bröckelten die Kurse beider
Unternehmen aber wieder ab.
Erholung
Die France Telecom-Aktie war am vergangenen Freitag von den
Investoren mit Kursverlusten von zeitweise rund 15 Prozent abgestraft
worden, konnte sich jedoch bis Handelsschluss wieder von ihrem
Tagestief erholen und bei 10,35 Euro mit einem relativ geringen
Tagesverlust schließen. Seit ihren Höchstständen während des
Dot.Com-Booms im März 2000 hat der Telekom-Titel rund 95 Prozent
seines Wertes eingebüßt. (APA)