Geschlechterpolitik
"Ich finde es furchtbar, was man dort mit den Frauen macht"
Auch Miss Schweiz boykottiert Miss-World-Wahl in Nigeria
Zürich - Die frisch erkorene Miss Schweiz, Nadine
Vinzens, boykottiert die Miss-World-Wahl im Dezember in Nigeria. Sie
will damit ihre Solidarität mit der wegen Ehebruchs zum Tode
verurteilten Nigerianerin Amina Lawal unterstreichen. "Ich finde es furchtbar, was man dort mit den Frauen macht", sagte
Nadine Vinzens in einem Interview mit der schweizerischen Zeitung
"SonntagsBlick". "Unter solchen Voraussetzungen werde ich nicht nach
Nigeria an die Miss-World-Wahlen fahren." Falls die nigerianische
Justiz ihr Urteil ändert, will die neue Miss Schweiz ihre Meinung
überdenken. Aus Protest hatten unter anderem bereits die Missen aus
Belgien, Frankreich, Norwegen, Dänemark, Kenia und Togo ihre
Teilnahme an der Wahl im November abgesagt.
Mitte August hatte ein islamisches Berufungsgericht im
nordnigerianischen Futunda das Todesurteil gegen eine 30-jährige Frau
bestätigt, der Ehebruch zur Last gelegt wird. Die
Schönheitsköniginnen hoffen, mit ihrem Boykott die nigerianische Frau
vor dem Tod retten zu können. (APA)