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Die neue Schweizer Fluglinie Swiss ist zwar auf dem Weg zur Profitabilität, eine Reihe von Hindernissen muss dabei jedoch noch überwunden werden.

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Basel - Die nach dem Zusammenbruch geschaffene neue nationale Fluglinie Swiss hat im ersten Halbjahr ihres Bestehens einen Verlust von 447 Mill. Schweizer Franken (305 Mill. Euro) eingeflogen. Dies ist ein Drittel weniger als im Businessplan vorgesehen, wie das Unternehmen am Montag mitteilte. Auch das Umsatzziel wurde klar übertroffen: Statt der geplanten 1,209 Mrd. Franken wurden 1,754 Mrd. Franken erzielt. Weitere Resultate will die Swiss im Tagesverlauf veröffentlichen. Schätzungen waren zunächst von einem Verlust von lediglich 340 Mill. Franken ausgegangen. Der im letzten Jahr ausgearbeitete Business-Plan sieht für das Gesamtjahr ein Defizit von 1,1 Mrd. Franken vor. Theoretisch hätte sich Swiss also in den ersten sechs Monaten einen Verlust von 550 Mill. Franken leisten können. Dies insbesondere auch weil das zweite Halbjahr erfahrungsgemäß ertragreicher ist. Beitritt zu großer Allianz "dringlich" Swiss hat dennoch mit einer Reihe von Problemen zu kämpfen. Analysten zeigten sich trotz des besser als erwartet ausgefallenen Ergebnisses nur teilweise zufrieden. Sie bezeichnen den Beitritt zu einer großen Allianz als "dringlich". Swiss will der Flugallianz "One-World" um British Airways und American Airlines beitreten, hat bisher aber nur bilaterale Abkommen mit allen Mitgliedern außer British Airways abgeschlossen. "Umso besser, dass die Swiss im Halbjahr besser abgeschnitten hat als budgetiert. Ein Verlust von 447 Mill. Franken (305 Mill. Euro S) bleibt aber ein hoher Verlust", kommentiert Jerome Schupp, Analyst bei der Privatbank Syz & Co. Die Zahlen des ersten Semesters seien für das Gesamtjahr nicht sehr aussagekräftig, weil für eine Fluggesellschaft die Stunde der Wahrheit erst im ertragskräftigeren zweiten Halbjahr schlage. "Schwarze Null" 2003 Das Swiss-Management um Konzernleiter Andre Dose hatte auf der Halbjahreskonferenz in Basel frühere Perspektiven bestätigt: Der Verlust sollte im laufenden Jahr geringer ausfallen als die ursprünglich geplanten 1,1 Mrd. sfr und der Umsatz dürfte mit 4,1 Mrd. Franken deutlich höher liegen als die im Businessplan vorgesehenen 3,2 Mrd. sfr. Und 2003 will die Fluggesellschaft bereits eine "schwarze Null" schreiben. Schwachstellen gibt es nach Angaben der Gesellschaft bei der Operation und Technik in der Regionalflotte. Auch Service und Komfort sollen verbessert werden. Weiter Probleme mit Ex-Crossair-Piloten Schwierigkeiten drohen der Swiss von Seiten der ehemaligen Crossair-Piloten, die den Gesamtarbeitsvertrag noch nicht unterschrieben haben. Die ehemaligen Crossair-Piloten halten den GAV für diskriminierend, da im Fall von Entlassungen ehemalige Swissair Piloten gegenüber ihren Kollegen von der ehemaligen Crossair bevorzugt würden. Die Ex-Crossairpiloten haben neuerlich eine Klage beim Schiedsgericht in Basel eingebracht. (APA/sda)