Wien - Ein Wochenende der verbotenen Temporekorde hat Österreichs Verkehrsüberwachung hinter sich, vornehmlich Lenker aus dem Ausland fielen auf Autobahnen und Bundesstraßen als gefährliche Raser auf.Den absoluten "Rekord" aber hält für dieses Wochenende ein 42-jähriger Pkw-Lenker aus Wien. Er fuhr am Freitagvormittag laut Radarmesung mit 213 Stundenkilometern nahe Loosdorf (Bezirk Melk an der Donau) auf der Autobahn A1. Nicht einmal eine Stunde später wurde ein 33-jähriger Japaner mit einer schweren Limousine auf der A1 im Gemeindegebiet von Wolfsbach (Bezirk Waidhofen an der Ybbs) mit einer Fahrtgeschwindigkeit von 202 km/h geblitzt. Die Raser wurden angehalten und bei den jeweils zuständigen Bezirkshauptmannschaften angezeigt. Am Freitagabend raste ein in Deutschland wohnhafter argentinischer Staatsangehöriger in seinem Sportwagen mit mehr als dem Doppelten der erlaubten Geschwindigkeit auf der Tauernautobahn durch den Oswaldibergtunnel in Richtung Villach. Im Tunnel sind maximal 100 Stundenkilometer erlaubt, die Radarmesung zeigte 208 km/h. gegenüber der Gendarmeriestreife, die ihn anhielt, rechtfertigte er sich mit dem Hinweis, er wollte zu seinem am Wörthersee urlaubenden Vater kommen. Alkoholisiert Zu einer spektakulären Verfolgungsjagd war es in der Nacht zum Samstag in Salzburg im Bezirk Zell am See gekommen. Ein 19-Jähriger aus dem Pinzgau floh mit seinem Auto in gefährlicher Raserei vor einem Streifenwagen und konnte erst nach rund 30 Kilometern bei einer Straßensperre gestellt werden. Nach Angaben der Salzburger Gendarmerie war der Lenker alkoholisiert und hatte keinen Führerschein. Er hatte zwei Mitfahrer im Auto. Aufgefallen war der Pkw im Ortsgebiet von Zell am See, als er laut Passanten um 1.30 Uhr einen Fußgänger gefährdete. Augenzeugen meldeten den Vorfall der Gendarmerie, worauf diese die Verfolgung aufnahm. Bei seiner Flucht erreichte der junge Lenker Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 200 km/h auf der Bundesstraße und 150 Stundenkilometer im Ortsgebiet. Er konnte erst in Lofer mit einer Straßensperre gestoppt werden. Nagelteppich Der Raser wollte sich auch von dieser Straßensperre nicht aufhalten lassen, doch beim Versuch, sie zu durchbrechen, platzten dem Auto des Verfolgten alle vier Reifen. Die Gendarmerie hatte nämlich ein so genanntes Nagelband aufgelegt. Der Lenker und seine zwei Mitfahrer versuchten schließlich noch zu Fuß zu flüchten, konnten aber wenig später von den Gendarmeriebeamten festgenom-men werden. 700 Euro Verwaltungsstrafe hat der Italiener gezahlt, der schon am Donnerstag im Tiroler Bezirk Landeck als Raser aufgefallen war. Der 23-jährige Motorradfahrer war auf der Bundesstraße mit 181 Stundenkilometern unterwegs, bis ihn eine Verkehrsstreife aufhielt. Außer der Geldstrafe handelte er sich damit eine Anzeige bei der Bezirkshaupt-mannschaft ein. (DER STANDARD, Printausgabe, 16.9.2002)