Nicht die Dinge selbst, sondern deren Kisten, Etuis und Futterale sind das Thema der Sinje Dillenkofer . Als Deckplatten schicker Boxen werden die Fotos zu Modellen ihrer Vorbilder. Wichtiger aber, als das Projekt einer fotografischen Weltarchivierung voranzubringen, ist ihr die Ästhetisierung des Abgebildeten qua Oberflächenglanz. Geglättet sind die oft quadratischen Ikonen, Einschübe und Schnitte ihre Strukturelemente, stets auf Symmetrie bedacht deren Einsatz als Bildteiler. Beklemmend wirkt die cleane Präsentation, wenn es sich um Pistolenkoffer handelt. Ansonsten antwortet in Langeweile erworbener Gleichmut der Frage, was die Behältnisse zu schützen hatten. (trag / DER STANDARD, Printausgabe, 16.9.2002)