Der Künstler Anton Herzl betreibt Grundlagenforschung. Befreit hat er seine Malerei aus narrativen Zusammenhängen, um sie ihre eigene Geschichte erzählen zu lassen. Das Wechselspiel aus dem saugschwachem Grund der verwendeten Plakatkartone und dem stark wässrigen Auftrag der Aquarellfarben lässt er schwer kalkulierbare Ergebnisse erzeugen. Schwerelos schweben die Farbverläufe vor schwarzer Nacht und scheinen dem distanzierten Blick damit leicht wie Fotografien von quallenartigem Getier aus dunkler Meerestiefe. Manchmal durchbrechen collagierte Fundstücke die informellen Bildfindungen - als gebe es doch noch etwas mehr zu erzählen. (trag/DER STANDARD, Printausgabe, 16.9.2002)