Irak
amnesty international wirft USA Missbrauch von Irak-Bericht vor
"Selektive Verwertung" des Menschenrechtsberichts
London - Die Menschenrechtsorganisation amnesty
international hat der US-Regierung vorgeworfen, ihren Irak-Bericht
missbraucht zu haben. Das Weiße Haus habe den Menschenrechtsbericht
selektiv verwertet, um mit bestimmten Aussagen ein militärisches
Vorgehen gegen den Irak zu rechtfertigen, kritisierte die in London
ansässige Organisation am Freitag. Frühere militärische Einsätze in
der Golfregion hätten jedoch gezeigt, dass dabei "allzu oft" zivile
Opfer in Kauf genommen würden. Vor einem weiteren Vorgehen gegen
Bagdad müssten deshalb zuallererst "Leben, Sicherheit und Schutz" von
Zivilisten bedacht werden, forderte amnesty international. US-Präsident George W. Bush hatte in seiner Rede vor der
UNO-Vollversammlung am Donnerstag auf einen Bericht der Organisation
von August 2001 verwiesen, wonach der Irak "systematisch und
regelmäßig" mutmaßliche politische Gegner foltere. Zudem stützte sich
Bushs Rede auf einen Bericht des US-Außenministeriums, in dem amnesty
international mit dem Vorwurf zitiert wird, im Irak seien im Herbst
2000 Dutzende angebliche Prostituierte hingerichtet worden. (APA/AFP)