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Foto: AFP/Evaristo Sa
Rio de Janeiro - Die achtjährige "Ära" von Brasiliens Staatspräsident Fernando Henrique Cardoso geht im Dezember ohne bedeutende Erfolge im Kampf gegen die Armut zu Ende. Zu diesem Schluss kommt das staatliche Institut für Statistik (IBGE) in einer am Donnerstag (Ortszeit) in Rio de Janeiro veröffentlichten Erhebung. Allein seit 1996 habe sich das Realeinkommen der brasilianischen Arbeiter um 10,3 Prozent auf durchschnittlich 595 Real (etwa 200 Euro) verringert. Zudem sei die Zahl der registrierten Arbeitslosen in den vergangenen acht Jahren um 77 Prozent auf 7,8 Millionen (2001) angestiegen. Die Zahl der Arbeitsplätze habe dagegen nur um 13,5 Prozent auf 75,48 Millionen zugenommen, hieß es. Die größten Erfolge erzielte die Mitte-Rechts-Regierung des Sozialdemokraten Cardoso laut IBGE im Bildungsbereich. Die Prozentzahl der Kinder zwischen 7 und 14 Jahren ohne regelmäßigen Schulbesuch sei von 8,7 (1996) auf 3,5 Prozent (2001) zurückgegangen. Außerdem sei etwa die Analphabetenrate unter den 10- bis 14-Jährigen im selben Zeitraum von 8,3 auf 4,2 Prozent gesunken. Für seine Erhebung befragte das IBGE 380 000 Haushalte im gesamten Land. Der Soziologe Cardoso regiert Brasilien seit 1995 und darf laut Verfassung bei den Präsidentenwahlen am 6. Oktober nicht für eine dritte Amtszeit kandidieren. Der Bewerber seiner Koalition, der frühere Gesundheitsminister Jose Serra, kämpft zurzeit in den Umfragen um Platz zwei mit dem linksgerichteten Kandidaten Ciro Gomes. Klar in Führung liegt der Bewerber der sozialistischen "Partei der Arbeiter" (PT), Luiz Inacio Lula da Silva.(APA/dpa)