Der nepalesische Ministerpräsident, Sher Bahadur Deuba, hat sich am Donnerstag vor einer Abordnung des Internationalen Presse Instituts (IPI) dazu bereit erklärt, sich persönlich um das Schicksal jener Journalisten zu kümmern, die während des Ausnahmezustands zwischen November 2002 und August 2002 verhaftet wurden und seither vermisst sind. In einer Aussendung des IPI heißt es weiter, der nepalesische Informationsminister Jayaprakash Prasad Gupta habe bei dem IPI-Besuch versprochen, unter anderem bei der Errichtung eines geeigneten Kommunikationssystems zwischen Verwaltungsbehörden und Medien behilflich zu sein.
"Die nepalesische Regierung hat nicht die Absicht, den nationalen Ausnahmezustand erneut auszurufen", bekundete Premier Deuba gegenüber der IPI-Delegation. Die außerordentlichen Maßnahmen, die im vergangenen Jahr im Zuge von blutigen Terror-Attacken maoistischer Rebellen getroffen wurden, liefen im August aus. Laut IPI-Aussendung kam es während dieser Periode zu zahlreichen Menschenrechtsverletzungen sowohl auf Seiten der Maoisten als auch auf Seiten der staatlichen Sicherheitskräfte.
Von den 130 unter dem Ausnahmezustand verhafteten Journalisten werden laut IPI noch immer mindestens 20 - teilweise unrechtmäßig - festgehalten. Die international zusammengesetzte Delegation der in Wien ansässigen Organisation unter Leitung von IPI-Direktor Johann P. Fritz regte die Bildung einer Kommission aus Vertretern von Journalistenvereinigungen an, die für ihre Kollegen Entschädigungen einklagen soll. Das IPI bezeichnet den Besuch in Nepal als "Ausdruck der Solidarität mit den nepalesischen Medien, die unter schweren Bedingungen arbeiten". (APA)