Vater von Cherie Blair nennt sie in seiner Autobiografie "Herzogin der Downing Street"
Redaktion
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London - Ausgerechnet ihr eigener Vater zieht jetzt über
Cherie Blair (47) her. Der ehemalige Fernsehschauspieler Tony Booth
(65) hat seine Autobiografie geschrieben und verrät darin, am Anfang
sei Cherie ihre Rolle als britische First Lady so zu Kopf gestiegen,
dass der Rest der Familie sie nur noch die "Herzogin von der Downing
Street" genannt habe. Nach und nach habe sich das dann zum Glück
gelegt.
Zuhause tonangebend
Booth erzählt auch, dass sie daheim klar den Ton angebe. Wenn die
erfolgreiche Anwältin dem Premier "in ihrem Gerichtston" die Leviten
lese, dann werde der ganz folgsam und kleinlaut. Als Beispiel führt
er eine Begebenheit vom Morgen des großen Blair-Siegs bei der
Parlamentswahl von 1997 an. Er habe damals von Cherie den Auftrag
bekommen, dafür zu sorgen, dass Tony endlich seine Jeans und sein
T-Shirt gegen einen Anzug eintausche.
Als er ihr wenig später mitteilte, ihr Ehemann sei zur Zeit zu
beschäftigt dafür, schubste sie ihn zur Seite, marschierte durch den
Flur, stieß die Tür zum Arbeitszimmer auf und "instruierte Tony in
ihrer autoritärsten Stimme, jetzt sofort den Hörer aufzulegen".
Blairs allmächtiger Pressesekretär Alastair Campbell habe es bei
dieser Gelegenheit sorgfältig vermieden, Cherie in die Augen zu
blicken.
"Cheries Anweisung war ganz klar nicht als Gegenstand für
Verhandlungen geeignet, und so beendete Tony vernünftigerweise sein
Telefongespräch. Er drückte sich graziös an seiner wütenden Frau
vorbei, die noch immer in der Tür stand, und hastete nach oben",
schrieb Booth.
Plaudertasche
Er plaudert auch jede Menge Details über die Blair-Kinder aus,
obwohl sich die gesamte britische Presse verpflichten musste, das mit
Rücksicht auf deren Privatsphäre nicht zu tun. Von Tonys Politik ist
der Schwiegervater ganz und gar nicht begeistert: "Dass ich das noch
erleben muss..." seufzt der "bekennende Altlinke". Blairs
Labour-Regierung sei nur noch eine "blasse Nachahmung" der
Konservativen. In den vergangenen Jahren hatte Booth unter anderem
scharf kritisiert, dass die Regierung die Renten nur um ein "Almosen"
erhöht habe. (APA/dpa)
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