Österreich
Morgendliche Schießerei im Grazer Zuhälter-Milieu
"Feuergefecht" mit verrosteter Pistole - Ein Mann wurde festgenommen -
Graz - Zu einer Schießerei im Zuhälter-Milieu ist es am
Donnerstag in den frühen Morgenstunden in der Grazer Lendplatz-Gegend
gekommen. Als der 40 Jahre alte Alois L. erfahren hatte, dass ihm der
beschäftigungslose Schlossergeselle Thomas W. (32) "in die
Kniescheibe schießen" wolle, suchte und fand L. mit vier "Begleitern"
den Kontrahenten in einem Lokal in der Mariahilferstraße. W. dürfte
Angst bekommen haben und gab zwei Schüsse ab, die jedoch niemanden
trafen.Waffe war verrostet - Schuss löste sich nicht
Bei der folgenden Rangelei soll W. einem der Begleiter von L. die
Pistole auf die Brust gesetzt und abgedrückt haben. Da die Waffe
jedoch laut Polizei alt und verrostet war, habe sich kein Schuss
gelöst. Der arbeitslose Schlosser wurde Minuten später von einer
Polizeistreife festgenommen.
Bei den Aussagen der Kontrahenten, die am Vormittag einvernommen
wurden, gebe es Widersprüche, so ein Sprecher der Grazer
Bundespolizeidirektion. Fest steht, dass der Schlossergeselle W. zum
Tatzeitpunkt alkoholisiert gewesen ist. Dass er einem der Begleiter
von L. die Pistole auf die Brust gesetzt und abgedrückt haben soll,
bestreitet er.
Alois L. soll nach den ersten beiden Schüssen auf die Straße
gelaufen sein. W. folgte ihm und soll ihm einmal nachgeschossen
haben. Als die Polizei den 32-Jährigen kurze Zeit später festnahm,
hatte er die Pistole, eine nicht registrierte Astra Llama 9 mm, noch
im Hosenbund. Zwei Patronen hatten sich im Laderaum verklemmt.
Nach Auskunft der Polizei sind alle Beteiligten einschlägig
amtsbekannt, "mit einem schönen Vorakt". W. gab bei den Einvernahmen
bisher an, er habe nicht gezielt auf die fünf Kontrahenten gefeuert,
sondern aus Angst "in den Boden geschossen". (APA)