Inland
Grüne peilen 15 Prozent an
Kleinste Parlamentspartei möchte fast so stark wie FPÖ werden - 18 kleine Abfangjäger als Abschiedsgeschenk für Schüssel
Wien - Die Grünen wollen bei der kommenden Wahl 15 Prozent
der Stimmen erreichen. Das nächste Jahrzehnt solle ein grünes werden.
Das erklärten der Grüne Sozialsprecher Karl Öllinger, die Grüne
Umweltsprecherin Eva Glawischnig sowie die außenpolitische Sprecherin
der Grünen Ulrike Lunacek bei einer Straßenaktion am Donnerstag in
Wien. Katastrophenschutz durch Umweltschutz, eine effiziente
Frauenpolitik, die EU-Erweiterung ohne Wenn und Aber sowie das Budget
sind die erklärten politischen Favoriten der Grünen. "Schüssel, der sich immer wieder als Garant für die Stabilität
präsentiert, ist in Wahrheit der größte Unsicherheitsfaktor",
erklärte Öllinger. Aus Schüssels Mund käme kein böses Wort über den
neuen FPÖ-Chef Jörg Haider und die FPÖ selbst. Im Prinzip hätte
Bundeskanzler Wolfgang Schüssel (V) nichts lieber als eine
Fortsetzung der blau-schwarzen Koalition, ist Öllinger überzeugt. Die
Vergangenheit habe aber deutlich gezeigt, dass weder die ÖVP noch die
FPÖ in der Lage seien, für sozialen Frieden zu sorgen und wichtige
gesellschaftspolitische Fragen zu beantworten. "Kürzungen und die
Aufkündigung des Zusammenhaltes in der Gesellschaft sind das
blau-schwarze Programm für die Zukunft", stellte Öllinger fest.
Die Grünen wollen nicht nur neue politische Inhalte. Auch ein
neuer politischer Stil müsse in der nächsten Legislaturperiode
einziehen. Für die Grünen bestehe erstmals die Möglichkeit, fast so
stark zu werden wie die FPÖ, meinte Öllinger. Haiders Konzept "bin
schon weg, bin schon wieder da" würde nicht mehr aufgehen. Die FPÖ
und die Grünen hätten vor 15 Jahren gestartet. "Die ersten 15 Jahre
haben eher der FPÖ gehört, die nächsten Jahre gehören uns", so der
Grüne Sozialsprecher.
Am Ballhausplatz startete gleich anschließend die nächste Aktion
der Grünen. Werner Kogler, Grüner Wirtschaftssprecher, sowie der
gesamte Wiener Landtagsclub überreichten als "Abschiedsgeschenk" für
den Bundeskanzler Schüssel einen Geschenkkorb mit 18 kleinen
Abfangjägern. (APA)