Gelenksabnützung beschert immer mehr ÖsterreicherInnen chronische Schmerzen - Bewegung hilft
Redaktion
,
In dieser Galerie: 8 Bilder
Wien - Arthrose, die Abnützung der Gelenke durch
Überbelastung, ist eine Volkskrankheit: Rund 80 Prozent der über
50-Jährigen in Österreich leiden deswegen ständig Schmerzen, sagen
Fachärzte. Neben
medikamentöser Therapie hilft den Patienten gezielte körperliche
Betätigung. Bewegung und "vernünftige" Ernährung sind auch die beste
Prävention gegen Arthrose.
"Unverzichtbarer Bestandteil jeder Arthrosetherapie sind
physikalische Therapiemaßnahmen in Verbindung mit Heilgymnastik und
Muskeltraining", sagte der Rheumatologe Dr. Thomas Schwingenschlögel.
"Wirksam sind auch diverse Massagetechniken, Packungen, Ultraschall
und Elektrotherapie."
Wie immer: Vorbeugen ist besser als heilen
Die beste "Therapie" gegen Arthrose sei aber nach wie vor die
Prävention durch regelmäßige Bewegung sowie eine ausgewogene
Ernährung mit viel frischem Obst und Gemüse, Brot, Nudeln, Erdäpfeln
und Reis, betonte Schwingenschlögel.
Auch bereits bestehende Arthrose "will bewegt werden". Die
Gelenksknorpel, die im Laufe der Erkrankung langsam abgebaut werden,
brauchen die Versorgung durch die in der Gelenksflüssigkeit gelösten
Nährstoffe. Diese Substanzen gelangen vor allem dann in den Knorpel,
wenn sie durch Druck hineingepresst werden, und dieser Druck entsteht
durch Bewegung. So wird das Fortschreiten der Erkrankung gebremst und
der Schmerz in Schach gehalten.
Empfohlen
Einer Umfrage zufolge wurden 55 Prozent der Patienten von ihrem
Arzt zur Heilgymnastik überwiesen, 43 Prozent haben von sich aus
Bewegungsübungen durchgeführt. Als empfehlenswert gelten darüber
hinaus Schwimmen, Radfahren, Gymnastik, Dauerlauf und Skilanglauf,
eventuell Inline-Skating und Walking.
Auf Medikamente können Arthrosepatienten kaum verzichten: Laut der
von der "Bewegung gegen Arthroseschmerz" durchgeführten Befragung an
1.810 Betroffenen erhalten 68 Prozent nichtsteroidale Antirheumatika
(NSAR). 71 Prozent beurteilten die schmerzstillende Wirkung als "sehr
gut" bis "ausreichend". Viele Klagen gibt es wegen Nebenwirkungen: 43
Prozent leiden regelmäßig unter Magenschmerzen, 17 Prozent unter
Sodbrennen, neun Prozent unter Durchfall.
Andere Medikation
Solche Ergebnisse "sollten die Verschreibungsgewohnheiten der
Ärzte in Richtung der neuen COX-2-Hemmer lenken, die bei gleicher
Wirksamkeit signifikant weniger Nebenwirkungen haben als NSAR",
folgerte Univ.-Prof. Dr. Hugo-Axel Wanivenhaus von der
Universitätsklinik für Orthopädie im AKH Wien. COX-2-Hemmer führten
zu einer mehr als 80-prozentigen Reduktion des Risikos von
gastrointestinalen Komplikationen.
"Internationale Studien belegen, dass NSAR bei einem von 100
Patienten zu einer lebensbedrohlichen Nebenwirkung, vor allem Magen-
oder Dünndarmgeschwür, führen und bei einem von 1.000 bis 2.500
Patienten sogar zum Tod führen können", so Univ.-Prof. Dr. Johann
Hammer von der Universitätsklinik für Innere Medizin IV im AKH.
COX-2-Hemmer seien bei gleicher Wirksamkeit gut verträglich: Laut
einer Studie berichteten etwa 85 Prozent von einer verbesserten
Lebensqualität. Nebenwirkungen traten in weniger als 1,5 Prozent der
Fälle auf.
(APA)
Forum:
Ihre Meinung zählt.
Die Kommentare im Forum geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
Die Redaktion behält sich vor, Kommentare, welche straf- oder zivilrechtliche Normen verletzen,
den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen
(siehe ausführliche Forenregeln),
zu entfernen. Benutzer:innen können diesfalls keine Ansprüche stellen.
Weiters behält sich die STANDARD Verlagsgesellschaft m.b.H. vor, Schadenersatzansprüche
geltend zu machen und strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.