Bild nicht mehr verfügbar.

"Den Toten Respekt zollen und nicht nur an Geld denken", war das Motto der Börsianer am Mittwoch. Hinter dem Börsenbullen saß aber noch die Angst im Genick.

Foto: Reuters/Archiv
Wien - Große Zurückhaltung, angespannte Nerven und sehr geringe Umsätze prägten das Börsengeschehen am Mitttwoch in Europa. Am späten Nachmittag rissen dann die Kurse - vor allem in Frankfurt - nach oben aus. Zwar saß die Angst vor spektakulären Anschlägen vielen im Nacken, tiefe Kursniveaus wurden allerdings schon am Vormittag zum Einsammeln benützt, was vor allem dem Technologie- und dem Telekomsektor zu Kursgewinnen verhalf und insgesamt freundliche Stimmung verbreitete. Das gilt auch für die Wiener Börse, an der das Kursbarometer ATX leicht nach oben zeigte und die Umsätze noch dünner als sonst waren. Am Mittwoch fehlte aber die übliche Hektik in den Handelsräumen, Händler berichteten auch nach den europweiten zwei Schweigeminuten (um 14.46 Uhr) von stillen Telefonen. Unternehmen hielten sich mit Mitteilungen zurück, auch die Terminkalender der Finanzjournalisten waren leer gehalten worden. Short-seller "am falschem Fuß" erwischt Die Indikatoren für die Eröffnung der US-Börsen fielen am späten Nachmittag dann positiv aus, was ein weiteres Stück Anspannung in Europa lockerte. Dann wurden die short seller, die auf fallende Kursezum Jahrestag gesetzt hatten "am falschen Fuß" erwischt, die Kurse stiegen weiter, die short seller mussten sich am Markt zurück decken, was etwa dem deutschen DAX zu einem Anstieg um über drei Prozent verhalf. Dow Jones schließt knapp behauptet An der Wall Street hatten sich bereits vor Tagen die meisten Unternehmen entschieden, keine Mitteilungen herauszugeben. Der Ausstoß an Mitteilungen betrug nur etwa zehn Prozent, gemessen an anderen Handelstagen. Das heißt auch, dass an der Wall Street die Telefone überwiegend schwiegen. "Viele Menschen wollen den Toten den nötigen Respekt zollen und an diesem Tag nicht nur an Geld denken", sagte etwa Tobias Levkovich, Aktienstratege bei Salomon Smith Barney. Zudem hatte das Big Board im Finanzzentrum den Handelsstart um mindestens zwei Stunden nach hinten verlegt. Zuvor gedachten die Börsianer gemeinsam mit der Führungsspitze der Stadt New York der vielen Hundert vor genau einem Jahr ums Leben gekommener Kollegen. Der Dow Jones Industrial-Index schloss knapp gehauptet. (kbau) Marktberichte