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Eineinhalb Jahre nachdem Apple mit seinem neuen Betriebssystem Mac OS X seinen Rechnern ein neues Fundament verpasste und den Benutzern die Wahl zwischen altem und neuen System überließ, setzt der Hersteller jetzt auf einen kompletten Umstieg. Ab Anfang 2003 werden neue Macs nur noch mit OS X starten, bis dahin haben Anwender beim Start die Wahl zwischen dem alten und dem neuen Betriebssystem. Das erklärte Apple-Chef Steve Jobs Dienstag bei der Eröffnung der Apple Expo in Paris, der größten Apple-Branchenmesse in Europa. Über 4000 Anwendungen Apple erwartet, dass bis Jahresende rund ein Fünftel aller Macs mit OS X, das sich durch verlässlicheren Betrieb und zahlreiche neue Funktionen auszeichnet, betrieben werden. Bei neuen Macs würden sich bereits drei Viertel der Anwender für OS X entscheiden. Darum sei jetzt der Zeitpunkt für den definitiven Umstieg gekommen, erklärte Jobs. Inzwischen gebe es für Mac OS X über 4000 Anwendungen, darunter kommerzielle Schwergewichte wie Microsoft Office oder Adobe Photoshop, ein traditionell Mac-dominierter Markt. Alte Programme können weiterhin in einem "klassisch" genannten Modus verwendet werden. Schon vor zwei Wochen kam eine " Jaguar " getaufte neue Version von OS X auf den Markt, mit der Apple vermehrt auf bezahlte webbasierte Dienste setzt. Unter dem Namen ".Mac" (Dot-Mac, ein Seitenhieb auf Microsofts ".Net", das unter Anwendern bisher eher Verwirrung stiftete) und gegen rund 100 Euro im Jahr bietet Apple Dienste wie Datensicherung über das Internet, Fotoalben, persönliche Webseiten und E-Mail-Dienste an. Die besondere Stärke von Apple ist dabei die nahtlose Integration zwischen dem eigenen Gerät und den dahinter stehenden Servern des .Mac-Dienstes - für den Benutzer läuft es im Wesentlichen so ab, als ob er nur sein Gerät verwendet. iCal Jüngstes Mitglied der .Mac-Familie ist iCal, ein Kalenderprogramm, das über das Internet die Kalendersynchronisation unterschiedlichster Geräte vom Notebook bis zum Handy erlaubt und darum auch abseits des eigenen Arbeitsplatzes leicht verfügbar ist. In diesen Kalender können auch die Daten von Veranstaltungen aufgenommen werden, die im Internet publiziert werden - etwa Kultur- und Sportereignisse; eine Funktion, die allerdings mangels Anbieter in Europa zunächst nur wenig Nutzen hat. Bluetooth Mit der neuen Version von Mac OS X hat Apple nunmehr auch Bluetooth, eine Funktechnik zur kabellosen Verbindung von Geräten, völlig integriert. Rendezvous Nach Hewlett-Packard, Epson und Lexmark haben auch Philips, Canon, Xerox, Sybase und World Book ihre Unterstützung für Apples neue Netzwerktechnologie Rendezvous in Paris angekündigt. Rendezvous basiert auf standardisierten Netzwerkprotokollen und der so genannten "Zero-Configuration"-Technologie, um Geräte in jedem beliebigen IP Netzwerk - darunter Ethernet und 802.11 WLAN - automatisch zu entdecken und miteinander zu verbinden. "Rendezvous ist ein hervorragendes Beispiel dafür, wie offene Standards Innovationen vorantreiben können und sich schnell in einer Vielzahl unterschiedlicher Produkte wiederfinden", erklärte Steve Jobs. (Spu, DER STANDARD Printausgabe, pte)