Offenbach - Die Bundesbürger sind zu 94 Prozent davon überzeugt, dass es im Zuge der Euro-Bargeldeinführung zu drastischen Preiserhöhungen gekommen ist. Das ergab eine Umfrage der Offenbacher MARPLAN Forschungsgesellschaft. Daher gehen 52 Prozent seltener ins Restaurant, 42 Prozent sparen bei Bekleidung und größeren Anschaffungen und 39 Prozent bei Urlaubsreisen. Bei Autofahrten und Kurzurlauben halten sich die Befragten dagegen kaum zurück. Ein etwas besseres Preis-Image hat der Euro lediglich bei Personen mit höherem Bildungsabschluss und einem überdurchschnittlich hohen Einkommen (über 3.500 Euro monatlich). Nur 85 Prozent von ihnen teilen diese Ansicht. Experten: Preise kaum erhöht Entgegen dieser Einschätzung haben sich nach Ansicht vieler Experten die Preise in Deutschland seit der Einführung des Euro-Bargeldes aber kaum erhöht: Die Inflation liegt seit Monaten bei etwa einem Prozent, ein ähnlich niedriges Niveau gab es zuletzt 1999. Deftige Aufschläge hat es nur in einigen Bereichen gegeben, vor allem in Gaststätten. Statistiker erklären das mit dem Phänomen der "gefühlten Inflation". Denn für Restaurantbesuche, Gemüse, Fleisch und Benzin geben die Verbraucher regelmäßig Geld aus. Dort bemerken sie Veränderungen sofort. Dagegen wird die Miete, die das Haushaltseinkommen viel stärker belastet, einmal pro Monat vom Konto abgebucht. Dazu kommt, dass sich Preiserhöhungen viel deutlicher einprägen als niedrigere Preise. (APA/dpa)