Bad Münder - Nach dem Zusammenstoß zweier Güterzüge in Bad Münder bei Hameln sind in der Nacht auf Dienstag zwei Waggons mit Chemikalien beziehungsweise Gas explodiert. Die beiden Lokführer wurden bei dem Unfall am Montagabend gegen 20.45 Uhr leicht verletzt, wie Bahnsprecher Hans-Jürgen Frohns sagte. Auch am Dienstagnachmittag bestand nach Angaben des Bundesgrenzschutzes noch Explosionsgefahr. Rund 100 Menschen aus einem nahe gelegenen Krankenhaus und Anrainer waren nach dem Unfall für rund zwei Stunden in Sicherheit gebracht worden. Ursache noch ungeklärt Die Ursache des Zusammenstoßes zweier Güterzüge ist noch ungeklärt. Die zweigleisige Strecke war nach Angaben der Bahn aus technischen Gründen nur eingleisig befahrbar. Ein Güterzug hatte in 41 Waggons Kali-Salz geladen und war auf dem Weg von Heringen (Werra) nach Hamburg. Der andere Güterzug war mit 18 Wagen auf dem Weg von Seelze nach Mannheim. Er hatte in einem Wagen das Desinfektionsmittel Epichlorhydrin geladen. Diese Chemikalie geriet nach dem Zusammenstoß in Brand und explodierte. Ein weiterer leerer Tankwagen mit Restgasen explodierte während der Löscharbeiten. Der Brand war nach Angaben der Bahn um 4.00 Uhr am Dienstag gelöscht. Sehr zündfähige Chemikalie Epichlorhydrin sei sehr zündfähig, wenn es mit Luftsauerstoff zusammenkomme, hieß es. Die Chemikalie entwickle beim Brennen giftige Gase. Es war nach Angaben des Bundesgrenzschutzes nicht auszuschließen, dass aus dem Boden an der Unfallstelle eingesickerte Chemikalien verdampften. Deswegen wurde ein Schaumteppich gelegt. An der Unfallstelle wurden Wasser- und Bodenproben entnommen. Luftmessungen hätten keine Gefährdung für die Bevölkerung ergeben, erklärte der BGS. Von dem Ergebnis der Bodenproben wird es abhängen, ob das Erdreich an der Unfallstelle ausgehoben werden muss, wie der Bahnsprecher sagte. Die Schadenshöhe stehe noch nicht fest. Die Bahnstrecke von Hameln nach Springe sei voraussichtlich noch bis zum Nachmittag gesperrt, wenn der von der Feuerwehr gelegte Schaumteppich an der Unfallstelle entfernt sei. Es sei ein Busverkehr eingerichtet worden. (APA/AP)