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Reuters/JEAN-PAUL PELISSIER
Nimes - In Südfrankreich sind am Mittwoch drei mehr als 48 Stunden vermisste Menschen lebend gefunden worden. Wie ein Feuerwehrsprecher berichtete, bargen Rettungskräfte die Familie aus dem ersten Stock ihres abgelegenen Hauses bei Aramon. Das Dorf südlich von Avignon war nach einem Dammbruch in den Fluten versunken. "Sie haben dort zwei Tage ohne Wasser und Nahrung verbracht, ohne Alarm schlagen zu können", sagte der Sprecher. Unterdessen korrigierten die Behörden die Opferbilanz der Unwetter nach unten. Nach Angaben vom Mittwochvormittag starben in den drei Departements Gard, Vaucluse und Herault insgesamt 22 Menschen. Nach etwa einem Dutzend Vermissten wurde weiter gesucht. Am späten Dienstagabend war die Zahl der Toten noch mit 26 angegeben worden. Die Präfektur in Nimes erklärte die Verwirrung mit Übermittlungsfehlern. Unterkühlungen Die drei in Aramon Geretteten wurden wegen leichten Unterkühlungen medizinisch behandelt. Sie waren in dem Chaos der letzten Tage schlicht vergessen worden: Ein Hubschrauber hatte bereits am Montag zwei Kinder der Familie in Sicherheit gebracht, war dann aber zu anderen Einsätzen abkommandiert worden. Bei gutem Wetter ging das Wasser in dem am schwersten von den Unwettern heimgesuchten Dorf weiter leicht zurück. Die Behörden im Gard gaben zehn Millionen Euro Soforthilfe frei. Premierminister Jean-Pierre Raffarin hatte ebenfalls zehn Millionen Euro für das Katastrophengebiet zugesagt. Die Winzer des Departements Gard zogen inzwischen eine erste Bilanz der Hochwasserschäden. Der Vorsitzende des Verbands der Winzergenossenschaften, Denis Verdier, erklärte, 80 Prozent der Weinberge seien zerstört worden. (APA)