Wirtschaft
Comroad verliert wegen Bilanzfälschung Börsenzulassung
Firma habe sich Zulassung mit falschem Jahresabschluss erschlichen
Frankfurt - Die Frankfurter Börse hat der wegen
Bilanzmanipulationen in die Schlagzeilen geratenen Comroad AG die
Börsenzulassung entzogen. Comroad habe sich bei seinem Gang 1999 an
den Neuen Markt seine Zulassung mit einem falschen Jahresabschluss
erschlichen, sagte ein Sprecher der Deutschen Börse am Montag in
Frankfurt. Letzter Handelstag am Geregelten Markt werde für die
Comroad-Aktie der 20. September sein. Der Telematik-Dienstleister
kündigte an, Widerspruch gegen den Bescheid einzulegen. Die Bilanzen des einst im Auswahlindex Nemax50 des Neuen Marktes
gelisteten Unternehmens der Jahre 1998 bis 2001 hatten sich im Zuge
einer Sonderprüfung als falsch herausgestellt. Die Wirtschaftsprüfer
des Telematik-Dienstleisters, die heftig in die Kritik geratene KPM,
hatte im April ihren Bestätigungsvermerk für die Abschlüsse
zurückgezogen, weil bis zu 98 Prozent der Umsätze nur vorgetäuscht
waren. Die Staatsanwaltschaft München hat gegen den früheren
Firmenchef Bodo Schnabel wegen Bilanzfälschung Anklage erhoben.
Nach Bekanntwerden der Bilanzvorwürfe war Comroad auf Betreiben
der Deutschen Börse an den Geregelten Markt gewechselt. Die Aktie
tendierte am Montag unverändert beim Vortagesschluss von 14 Cent.(APA/Reuters)