International
Bewaffneter in Flugzeug auf Malediven überwältigt
Kurz vor Jahrestag der Anschläge auf World Trade Center: Mit Messer bewaffneter Passagier wollte in Cockpit vordringen
Victoria - Besatzungsmitglieder einer
Passagiermaschine der Air Seychelles haben am Montag offiziellen
Angaben zufolge einen bewaffneten Passagier überwältigt, der sich
Zugang zum Cockpit verschaffen wollte. Der Zwischenfall habe sich
kurz vor der Landung der Maschine aus dem indischen Bombay auf den
Malediven ereignet, teilten die Luftfahrtbehörden in der Hauptstadt
der Inselgruppe im Indischen Ozean mit. Ein Besatzungsmitglied habe
in dem Handgemenge Verletzungen erlitten. An Bord der Maschine seien
72 Menschen gewesen, darunter vier oder fünf Besatzungsmitglieder.
Der Bewaffnete habe einen indischen Pass gehabt. Die Fluggesellschaft Air Seychelles teilte hingegen mit, Verletzte
habe es nicht gegeben. Die Maschine sei sicher in Male gelandet. Von
dort sollte sie nach einer planmäßigen Zwischenlandung auf die
Seychellen weiterfliegen. Die Fluggesellschaft konnte zunächst nicht
bestätigen, ob es sich bei der Maschine um eine Boeing 737 handelte,
wie Medien berichtet hatten.
Der Zwischenfall ereignete sich zwei Tage vor dem Jahrestag der
Anschläge vom 11. September. Damals hatten 19 mutmaßliche
Moslem-Extremisten, die mit Teppichmessern bewaffnet waren, vier
Passagiermaschinen entführt. Zwei lenkten sie in die Zwillingstürme
des World Trade Centers in New York und brachten sie zum Einsturz.
Eine Maschine stürzte in das US-Verteidigungsministerium bei
Washington, eine auf unbewohntes Gebiet im Bundesstaat Pennsylvania.
Insgesamt wurden bei den Attentaten etwa 3000 Menschen getötet. Die
USA machen den Moslem-Extremisten Osama bin Laden und dessen
Organisation El Kaida für die Anschläge verantwortlich.(APA/Reuters)