Riad/Kairo - Das Königreich Saudiarabien bemüht sich nach Angaben des saudischen Geheimdienstchefs, Prinz Naif Ibn Abdelaziz, die US-Regierung von ihren Plänen für eine Militäraktion gegen den Irak abzubringen. "Wir können Amerika nicht von irgendeinem Schritt abhalten, den das Land unternehmen will, aber wir bleiben bei unserer ablehnenden Haltung, was einen Schlag gegen den Irak betrifft, da dies sowohl den Interessen der Region als auch denen der USA schaden würde", sagte er in einem Interview mit der saudischen Zeitung "Okaz". Der Prinz fügte hinzu, die saudische Führung versuche außerdem, den Amerikanern zu erklären, dass sie in der arabischen Welt viel mehr Unterstützung finden würden, wenn sie sich wirklich um eine Lösung für den Nahost-Konflikt bemühten. In Bezug auf den israelisch-arabischen Konflikt und auf einigen anderen Gebieten bestünden Meinungsverschiedenheiten zwischen Riad und Washington, "aber dies ändert nichts an ... der Geheimdienstkooperation und dem regen Informationsaustausch" zwischen beiden Staaten, sagte der Geheimdienstchef. Die in London erscheinende arabische Zeitung "Al-Sharq Al-Awsat" rief am Sonntag unterdessen die arabischen Führer auf, ihre wütenden Kommentare zu den Irak-Plänen der Regierung von US-Präsident George W. Bush einzustellen. Die von den Außenministern der Arabischen Liga vergangene Woche veröffentlichte Irak-Erklärung sei dazu angetan, das Regime von Saddam Hussein in seiner Starrköpfigkeit und seiner Rhetorik vom Verteidigungswillen des irakischen Volkes zu bestärken. Dies sei aber angesichts der tatsächlichen Machtverhältnisse unsinnig. "Wenn man einige von ihnen reden hört, sollte man meinen, die arabischen Armeen stünden bereit für eine Konfrontation mit den USA, andere dagegen sagen das eine und tun etwas anderes." (APA/dpa)