Stuttgart/Walldorf - Die deutsche Polizei hat offensichtlich einen Sprengstoffanschlag in Heidelberg verhindert. Ziel seien womöglich US-Militäreinrichtungen oder die Innenstadt von Heidelberg gewesen, sagte Innenminister Thomas Schäuble (CDU) am Freitag in Stuttgart. "Wir haben die Vermutung, dass mit dem aufgefundenen Sprengstoff am 11. September Anschläge verübt werden sollten", sagte Schäuble. Am Vortag habe die Polizei in Walldorf ein Pärchen festgenommen, das im Besitz von großen Mengen Sprengstoff und explosiven Chemikalien gewesen sei. Der gebürtige Türke sei 25 Jahre, seine Verlobte, eine US- Amerikanerin, 23 Jahre alt. Es seien 130 Kilo Chemikalien gefunden worden, woraus Sprengstoff hergestellt werden könne. Die beiden Verdächtigen seien in Untersuchungshaft. Auf die Spur gekommen seien die deutschen Behörden dem Paar durch "amerikanische Hinweise", sagte Schäuble. Offen sei, ob der Mann ein Einzeltäter sei oder ob es "Strukturen" gebe. In seiner Wohnung sei ein Bild des El-Kaida-Führers Osama bin Laden gefunden worden. "Er gilt als streng gläubiger Muslim, der Amerikaner und Juden hasst", sagte der Minister über den Verdächtigen. Die Lebensgefährtin war laut Schäuble im Supermarkt einer US-Kaserne beschäftigt. (APA/dpa/AFP)