Verleihung des "Internet-Oscar" für kommunale Internetportale - Wien auf Rang 9
Redaktion
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Die Stadt Kopenhagen ist der amtierende
"Europameister" im Internet.
"www.kobenhavn.dk"
wurde in einer in
Europa zum ersten Mal erstellten Benchmark-Studie über den
Internetauftritt von 130 Städten in 29 Ländern Europas als das rundum
beste Stadt-Portal bewertet. Im Rathaus in Wien wurde am Donnerstag, vor rund 200 Gästen der erstmals vergebene - eine Art Internet-Oscar - überreicht. Auch
österreichische Städte befinden sich nach der Wertung durchwegs im
oberen Feld.
Wien, Graz und Linz als beste .at-Portale
Wien kommt in der Gesamtwertung auf Rang 9, Graz auf Rang 12 und
Linz auf Rang 31. In der ebenfalls von Kopenhagen angeführten
Kategorie "Bürger" findet sich Wien unter den ersten vier, Graz liegt
auf Rang 28 und Linz belegt Platz 33. In der Zielgruppe "Unternehmen"
- dem jüngsten Informationszweig von Stadtportalen - liegt Graz unter
den sechs besten Städten Europas. Die unternehmerfreundlichste
Stadt-Homepage Europas wurde Berlin zugeschrieben. Touristen finden
sich offenbar im Stadt-Portal von Stockholm am besten zurecht, befand
die Studie, hier belegt Wien Rang 11. "Bronze" ging an Linz für die
Kategorie "Practice Tool"
Portale müssen sich öffnen
Bewertet wurden Struktur, Design, Information, zielgruppengerechte
Aufbereitung, benutzerfreundliche Navigation und vorbildliche
Verlinkung. "Jede Stadt hat einen reichen Strauß an Informationen",
meinte Christian Blümelhuber vom Institut für Marketing an der
Universität München, der an der Studie federführend mitarbeitete.
Wichtig sei aber, was der Nutzer brauche. Die Stadtportale müssten
sich heute öffnen, wird in der Studie empfohlen. "Warum sollte eine
Suchmaschine für Bürger Rathausbeschlüsse zum Thema Gewerbesteuern
enthalten?".
Unverzichtbar seien in der Datenbankverwendung in Spitzen-Portalen
intelligente Suchpfade zu segmentierten Infos. Kopenhagen etwa decke
in der Einzelkategorie "Bürger" so viele Kategorien ab wie kein
anderes Stadt-Portal, darunter zum Beispiel auch die Realtime-Anzeige
freier Parkplätze.
West-Ost und Nord-Süd-Gefälle
Während in Westeuropa neben den Hauptstädten auch Städte über
200.000 Einwohner untersucht wurden, beschränkte man sich in
Osteuropa - mit Rücksicht auf die dortige Internetdurchdringung - auf
die Hauptstädte. Denn im Entwicklungsstand der Stadtportale schlage
sich naturgemäß die länderspezifische Internetdurchdringung nieder,
wo es neben einem West-Ost-Gefälle auch ein deutliches
Nord-Süd-Gefälle gebe. So trage auch die traditionell starke
Bürgerorientierung oder ausgeprägte sprachliche Internationalität in
skandinavischen Ländern zum vergleichsweise hohen Standard ihrer
kommunalen Internet-Auftritte bei, heißt es in der Studie. Nordische
Städte belegen deshalb auch Spitzenplätze in dem Ranking.
Finanzierung als "Achillesferse"
Eine "Achillesferse" bleibe die Finanzierung, räumen die
Studienautoren ein. In Zeiten leerer kommunaler Kassen und
rückläufiger Werbeeinnahmen müssten sich auch Stadtportale nach neuen
Geldquellen umsehen. Neben Public Private Partnership (PPP) seien
kostenpflichtige Dienste denkbar, z.B. Restaurantkritiken.
Voraussetzung sei da allerdings die Durchsetzung von
Online-Zahlungssystemen-Systemen. Eine zum Teil schon realisierte
Einnahmequelle seien Provisionen aus e-Commerce-Geschäften wie
Ticketverkauf, Vermietung von Hotelzimmern beziehungsweise
Online-Werbung.
Initiiert wurde der Internet-Oscar für Stadt-Portale von der
Initiative European E-City Award, die sich aus dem
Beratungsunternehmen Eckart und Partner, dem Institut für Marketing
der Ludwig-Maximilians-Universität München und der Wiencom, einer
hundertprozentigen Tochter der Wiener Stadtwerke, zusammensetzt.(APA)
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