Detroit - Die weltweiten Autohersteller haben in den
USA im August dank zahlreicher Rabatt-Aktionen und zinsloser Kredite
so viele Fahrzeuge verkauft wie seit Oktober 2001 nicht mehr. Mit
Ausnahme von Volkswagen konnten auch alle deutschen Autobauer
zulegen. Mit einem Plus von knapp 24 Prozent verzeichnete die
US-Sparte Chrysler von DaimlerChrysler den stärksten Zuwachs aller
Konzerne.
Der gesamte Autoabsatz in den USA kletterte im August zum Vorjahr
um 13,2 Prozent auf eine saisonbereinigte Jahresrate von 18,7
Millionen Fahrzeugen, wie sich aus den am Mittwoch vorgelegten Zahlen
der Konzerne ergab. Analysten hatten lediglich mit 17,6 Millionen
Stück gerechnet. Volkswirte führten den kräftigen Zuwachs vor allem
auf die zahlreichen Kaufanreize der Autohersteller zurück.
General Motors und Ford: Beim Absatz zugelegt
Die führenden US-Autokonzerne General Motors (GM) und Ford legten
beim Absatz zum Vorjahr um rund 18 beziehungsweise 8,2 Prozent zu. GM
erhöhte nach Vorlage der Verkaufszahlen seine Gewinnprognosen für das
laufende Quartal und das Gesamtjahr. Zudem kündigte der Konzern an,
auch im Modelljahr 2003 zinslose Darlehen und Rabatte anzubieten.
"Wir wollen weiter eine aggressive Strategie fahren", sagte Paul
Ballew, GM-Chef-Branchenanalyst.
Auch Chrysler kündigte an, die Kaufanreize für die Modellreihe
2003 fortsetzen zu wollen. Branchenkenner rechnen damit, dass auch
Ford nachziehen wird. Unmittelbar nach den Anschlägen vom 11.
September hatten die großen Autohersteller in den USA versucht, ihre
Absatzzahlen mit Rabattaktionen zu stabilisieren. Dem Vorpreschen GMs
bei den Angeboten folgten damals auch Ford und Chrysler, obwohl sie
mit vergleichsweise höheren Kosten und geringeren Margen auskommen
mussten. Vor allem bei Ford haben die gewährten Rabatte in der
Vergangenheit auf die Gewinne gedrückt. So verdiente der zweitgrößte
US-Autobauer an jedem in Nordamerika verkauften Fahrzeug im zweiten
Quartal lediglich 38 Dollar, während Chrysler und GM 529 Dollar
beziehungsweise 800 Dollar einstrichen.
Außer Volkswagen konnten sich im August alle deutschen
Autohersteller dem Trend steigender Absatzzahlen anschließen. BMW
verkaufte mit 22.315 Autos 12,9 Prozent mehr als im Vorjahr, Porsche
steigerte den US-Absatz um 3,5 Prozent auf 1964 Fahrzeuge. Volkswagen
verzeichnete dagegen zusammen mit der Tochter Audi einen Rückgang um
11,2 Prozent auf 42.517 Autos. Die meisten japanischen Autobauer
legten beim Absatz zweistellig zu. (APA/Reuters)