Der 31-jährige US-Amerikaner meldet sich zurück: Sieg im Finale gegen Andre Agassi - Erster Turniersieg seit über zwei Jahren
Redaktion
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New York - Pete Sampras hat bei den US Open
etwas geschafft, was ihm kaum noch jemand zugetraut hat. Mit dem
6:3,6:4,5:7,6:4 im Traumfinale gegen Andre Agassi holte der
US-Amerikaner am Sonntag vor 23.000 Zuschauern seinen 14.
Grand-Slam-Einzeltitel. Zwölf Jahre nachdem er sich mit 19 Jahren und
28 Tagen an gleicher Stätte zum jüngsten US-Open-Sieger gemacht hatte
avancierte Sampras nach einer 26-monatigen Odyssee ohne Titel und mit
zum Teil erniedrigenden Niederlagen mit 31 Jahren und 27 Tagen zum
ältesten Major-Sieger seit Arthur Ashe 1975 in Wimbledon.
"Dies hier ist einzigartig"
"Ich dachte, nichts könnte meinen letzten Wimbledon-Sieg
übertreffen, aber dies hier ist einzigartig", sagte der
Rekord-Grand-Slam-Sieger und genoss den Jubel der elektrisierten
Zuschauer wie nie zuvor. Der geschlagene Agassi machte im Gedenken an
die Terroranschläge kurz nach den US Open im vergangenen Jahr das
erste Kompliment den Zuschauern, unter ihnen seine Frau Steffi Graf
und Sohn Jaden Gil: "Es war großartig, Euch hier in New York wieder
jubeln zu hören. Die Welt hat gesehen, was für eine große Stadt das
ist."
"Ich brauche Andre"
Später in der Pressekonferenz ließ sich der völlig ausgepumpte
Sampras mit einem tiefen Seufzer auf seinen Stuhl fallen. "Ich bin
froh, dass es vorbei ist", gab er zu. Für den Vier-Satz-Triumph
musste er die letzten Reserven mobilisieren, die er nach fünf Matches
in sieben Tagen in seinem Körper aufstöbern konnte: "Andre ist der
Beste, gegen den ich je gespielt habe. Wie Björn Borg in seiner
Karriere John McEnroe gebraucht hat, so brauche ich Andre."
Agassi hatte mehr Breakchancen
Knapp drei Stunden hatten sich der 31-jährige Sampras und der 32
Jahre alte Agassi in ihrem 34. Duell über den Center Court
gescheucht. Auf der einen Seite der Mann mit erstklassigem Serve &
Volley, auf der anderen der beste Rückschläger und Grundlinienspieler
im Herren-Tennis. 33 Asse feuerte Sampras ab. 105 Netzattacken
und 84 Gewinnschläge fügte er seiner überragenden Statistik hinzu.
Agassi antwortete mit sieben Assen, 27 Winnern und ließ sich nur zehn
Mal in Netznähe blicken. Mit zwölf Breakchancen erarbeitete er sich
vier mehr als Sampras, nutzte jedoch nur zwei. Das Ende vom Lied:
Auch im dritten gemeinsamen US-Open-Finale hieß der Sieger des
Tennis-Klassikers Sampras.
Rücktritt noch kein Thema
Den richtigen Zeitpunkt für das Ende ihrer Karriere haben indes
bisher weder Sampras noch Agassi herausgefunden. Ihr emotionales
Wiedersehen im Finale der US Open wäre der perfekte Augenblick
gewesen. "Aber", sagte Agassi, "ich habe noch einiges, auf das ich
mich im nächsten Jahr freuen kann". "Aber", sagte auch Sampras, "ich
fühle, dass ich noch ein paar Momente in mir habe." Wenn es nach
Sampras geht, muss das späte Rendezvous der Tennis-Veteranen in New
York nicht das letzte gewesen sein: "Vielleicht treffen wir uns im
nächsten Jahr hier wieder."
Beachtliche Zuseherzahl
Mit 621.128 Zuschauern kamen zwar um 17.000 weniger als im Vorjahr
zu den US Open, angesichts des Tourismus-Einbruchs wegen des 11.
September ist das dennoch eine beachtliche Zahl.(APA)
Die erfolgreichsten Einzelsieger bei Grand-Slam-Turnieren:
1. Pete Sampras (USA) 14 - 2. Roy Emerson (AUS) 12 - 3. Rod Laver
(AUS) und Björn Borg (SWE) je 11 - 5. William Tilden (USA) 10 - 6.
Fred Perry (GBR), Jimmy Connors (USA), Ken Rosewall (AUS), Ivan Lendl
(CZE/USA) je 8 - 10. u.a. John McEnroe (USA), Andre Agassi (USA
je 7
Die 14 Grand-Slam-Siege von Pete Sampras:
1990 US Open gegen Andre Agassi (USA) 6:4,6:3,6:2 1993 Wimbledon gegen Jim Courier (USA)7:6,7:6,3:6,6:3 1993 US Open gegen Cedric Pioline (FRA) 6:4,6:4,6:3 1994 Australian Open gegen Todd Martin (USA)7:6,6:4,6:4 1994 Wimbledon gegen Goran Ivanisevic (CRO) 7:6,7:6,6:0 1995 Wimbledon gegen Boris Becker (GER)6:7,6:2,6:4,6:2 1995 US Open gegen Andre Agassi (USA) 6:4,6:3,4:6,7:5 1996 US Open gegen Michael Chang (USA) 6:1,6:4,7:6 1997 Australian Open gegen Carlos Moya (ESP) 6:2,6:3,6:3 1997 Wimbledon gegen Cedric Pioline (FRA) 6:4,6:2,6:4 1998 Wimbledon gegen Goran Ivanisevic (CRO) 6:7,7:6,6:4,3:6,6:2 1999 Wimbledon gegen Andre Agassi (USA) 6:3,6:4,7:5 2000 Wimbledon gegen Pat Rafter (AUS) 6:7,7:6,6:4,6:2 2002 US Open gegen Andre Agassi (USA) 6:3,6:4,5:7,6:4
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