Leichtathletik: Großes Zittern um Golden League-Meetings
Weltverband möchte den "Grand Slam" auf sechs Veranstaltungen reduzieren
Redaktion
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Berlin - Quo vadis ISTAF? Unter diesem Motto steht am
Freitagabend das 61. Internationale Stadionfest (ISTAF) der
Leichtathleten in Berlin. Das größte deutsche Meeting, seit
Einführung der Golden League mit einem Jackpot aus 50 kg Gold (rund
535.000 Euro) die Finalstation der aus sieben Veranstaltungen
bestehenden Serie, muss um seinen Status bangen.
Zwei müssen weichen
Der Weltverband (IAAF) will den "Grand Slam" auf sechs
Veranstaltungen reduzieren und am 14. September anlässlich der
Council-Tagung im Rahmen des Grand-Prix-Finales in Paris die
Ausrichter-Städte bekannt geben. London und Stockholm sind neue
Bewerber neben den bisherigen Veranstaltern Oslo, Rom, Paris, Zürich,
Brüssel und Berlin - zwei davon müssen weichen. Monte Carlo,
ebenfalls ein traditioneller Golden-League-Schauplatz, zählt im
nächsten Jahr als Austragungsort des GP-Finales nicht zur Goldserie.
Wegen der Bauarbeiten im Olympiastadion muss das ISTAF in diesem
Jahr in den 21.000 Zuschauer fassenden Jahnsportpark in den Ostteil
der Stadt ausweichen, wo Deutschlands Weitsprung-Olympiasiegerin
Heike Drechsler 1979 dreifache Spartakiadesiegerin wurde und der
Ostdeutsche Uwe Hohn 1984 beim Olympischen Tag den Speer unglaubliche
104,80 m weit warf. Im kommenden Jahr soll das ISTAF aber wieder an
den traditionellen Austragungsort ins Olympiastadion zurückkehren.
Nicht auszudenken, wenn die Hauptstadt dann ein modernisiertes
Stadion für die Leichtathletik, aber kein zugkräftiges Meeting mehr
besitzt.
ISTAF-Meeting-Direktor Christian Schenk, 1988 in Seoul
Zehnkampf-Olympiasieger, hat deshalb als Empfehlung für die
Council-Sitzung mit einem Etat von 2,2 Millionen Euro - immerhin
600.000 Euro mehr als im Vorjahr - ein 17 Wettbewerbe umfassendes
Meeting mit rund 180 Spitzenathleten gestrickt, in dem viele
ausländische Top-Stars im Mittelpunkt stehen.
Quartett um Jackpot
Mit Marion Jones (USA/100 m), Ana Guevara (Mexiko/400 m),
Saisonaufsteiger Felix Sanchez (Dominikanische Republik/400 m Hürden)
und Weltrekordler Hicham El Guerrouj (Marokko/1.500 m) kann nach
jeweils sechs vorangegangenen Siegen noch ein Quartett auf einen
Jackpot-Anteil hoffen. Der Äthiopier Berhane Adere will über 5.000 m
sogar auf Weltrekordjagd gehen. Dieser wird seit dem 13. Juni 1998
(Helsinki) mit 12:39,36 Minuten von seinem Landsmann Haile
Gebrselassie gehalten.
(APA/dpa)
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