Obwohl kein terroristischer Angriff zu erwarten und die Bedrohung durch ein grenznahes Atomkraftwerk wesentlich größer sei, konzentrieren sich laut Pilz die Maßnahmen auf die Abwehr unwahrscheinlicher Terrorakte: "In Wahrheit werden dadurch vor allem kritische Bürger und Journalisten getroffen."
So habe ein großer Lauschangriff, bei dem Hunderte Menschen besonders aus dem arabischen Raum überwacht worden wären, lediglich einen Sozialhilfebetrug ans Licht gebracht. "Das ist eine sehr teure Art und Weise, Sozialhilfebetrügereien auf die Spur zu kommen", kritisierte Pilz.
Die Pressefreiheit, die Versammlungsfreiheit, der Schutz der Privatsphäre sowie die Überwachung und Verfolgung von Kritikern seien vier komplexe Gebiete, in die die Regierung massiv eingegriffen habe, behauptet Pilz: "Allein bei der Pressefreiheit konnten wir das Schlimmste verhindern. Das Informationssicherheitsgesetz ist durch unsere Arbeit nur in einer harmlosen Variante beschlossen worden." Das Vermummungsverbot, die unbefristete Verlängerung des Lauschangriffes und der Rasterfahndung, die Erleichterung der Rufdatenrückerfassung bei Handys sowie der Terrorismus-Paragraf als neuer Tatbestand im Strafgesetzbuch seien dagegen beschlossen worden und würden massiv in die Bürgerrechte eingreifen.
Außerdem würden der Umbau der Staatspolizei zu einem Geheimdienst und die Einführung der bezahlten Spitzel samt der Spitzelkartei sowie die Einführung von Spitzeln mit gefälschter Legende im Militär zu weniger Freiheit und Grundrechten führen, stellte Pilz fest.