Alltag
Weniger AnalphabetInnen auf der ganzen Welt
Nach wie vor können weniger Frauen als Männer lesen
Paris/Wien - Die Zahl der AnalphabetInnen sinkt weltweit seit
den siebziger Jahren langsam, aber kontinuierlich. Für 2000 verbucht
die jüngste UNESCO-Statistik, die nun anlässlich des
Welt-Alphabetisierungstages am 8. September veröffentlicht wurde,
weltweit 862 Millionen Menschen über 15 Jahren, die nicht lesen und
schreiben können. In Prozent sind das 20,3 der Weltbevölkerung. 1995
waren es noch 872 Millionen oder 22,4 Prozent, 1970 847 Millionen
oder 36,6 Prozent.
Mehr Frauen als Männer betroffen
Der Großteil, rund 600 Millionen, der AnalphabetInnen leben laut
UNESCO-Statistiken in den ärmsten und bevölkerungsreichsten Ländern
der Welt: Ägypten, Bangladesch, Brasilien, China, Indien, Indonesien,
Mexiko, Nigeria oder Pakistan. Nach wie vor gibt es mehr Frauen über
15 (25,8 Prozent) als Männer (14,8 Prozent), die nicht lesen und
schreiben können. 1995 waren 28,5 Prozent der Frauen und 16,4 Prozent
der Männer, 1970 44,6 Prozent der Frauen und 28,5 Prozent der Männer
des Lesens und Schreibens nicht mächtig.
Magische Grenze
Besonders erfolgreich waren die Bildungsbemühungen nach Angaben
der UNESCO-ExpertInnen in Afrika, der Anteil an AnalphabetInnen ist von
1995 auf 2000 um 5,4 Prozentpunkte gesunken. Ähnliches gelte für
Asien, ein Minus von 2,8 Prozentpunkte ist in den Statistiken
verbucht. In Afrika wurde erstmals auch eine magische Grenze
unterschritten, 2000 gab es mit 50,8 Prozent erstmals mehr
Afrikanerinnen, die lesen und schreiben konnten, als
Analphabetinnen.
Laut UNESCO-Schätzungen wachsen 113 Millionen Kinder weltweit ohne
Schulbildung auf. Auch hier sind mit rund 60 Prozent Mädchen stärker
betroffen als Burschen. (APA)