Nicht einfach klassische Informatik, sondern ein Software-Studium, das besonderen Wert auf die Verbindung von Technik und Wirtschaftswissenschaften legt, bietet die Technische Universität Graz ab dem kommenden Semester an. Zugleich werde mit "Software-Entwicklung und Wissensmanagement" die lange währende Lücke im bisherigen IT-Angebot der Grazer Techniker-Schmiede geschlossen, erklärte Franz Leberl, der Initiator der neuen Studienmöglichkeit und Vorstand des Institutes für Maschinelles Sehen und Darstellen, am Mittwoch im Grazer Pressegespräch. Spitze "Die TU setzt sich mit dem neuen Studium bundesweit an die Spitze der Informatik-Ausbildung", meint Rektor Erich Hödl. Dies vor allem, weil es neben der IT-Ausbildung besonderes Augenmerk eine Verbindung mit den Wirtschafts-, Sozial- und Kommunikationswissenschaften Wert richtet. So finden sich im Studienplan neben informationstechnischen, softwarefokussierten Unterrichtseinheiten auch Managementfächer (im Umfang von 20 Semesterwochenstunden). Dementsprechend wird das Studium nicht mit dem "Dipl. Ing.", sondern nach mindestens sechs Semestern mit dem Bakkalaureat und nach mindestens zwei weiteren Semestern mit dem "Mag. rer.soc.oec." abgeschlossen. "Das Studium betont die Software-Werkzeuge und die Inhalte von Informationssystemen, nämlich die Informationen und das Wissen", so Leberl. Das Studium setzt also auf die "softe" Seite im IT-Spektrum der Technischen Universität. Damit unterscheide sich das neue Angebot auch klar von der auf Hardware und integrierte Hard- und Software-Systeme orientierten Ausbildung in der Elektro- und Informationstechnik, der auf Algorithmen und Beweisführung ausgerichteten Informationsverarbeitung im Bereich der Technischen Mathematik, sowie der Telematik, die Informationstechnik und Informatik verknüpft. Erstens ... Leberl erläuterte die vier Säulen des neuen Studienangebotes: "Erstens ist das die aus der Mathematik abgeleitete Informatik, zweitens das Ingenieurfach Software-Entwicklung, drittens die Betriebswirtschaft und viertens das Wissensmanagement". Die Absolventen , die sich in ihrem Arbeitsalltag in erster Linie mit der Erstellung, Implementierung und Wartung komplexer Software-Systeme und der Informationsversorgung von Prozessen in Betrieben und Organisationen beschäftigen werden, müssten auf alle Fälle auch eine Ahnung von ökonomischen Vorgängen, Betriebssoziologie und Kommunikation haben", so Leberl.(APA)