Kosovo
Umfrage: Gemäßigte in Bosnien in der Mehrheit
Nationalisten liegen deutlich vorn
Belgrad/Sarajewo - Die Bevölkerung in Bosnien dürfte bei den
Parlamentswahlen im Oktober ihre Stimme mehrheitlich gemäßigten, vor
allem kleineren Parteien geben. Das geht aus der jüngsten
Meinungsumfrage des in den USA ansässigen Nationalen
Demokratieinstitutes (NDI) hervor. Die nationalistischen Parteien,
die Serbische Demokratische Partei (SDS), die Kroatische
Demokratische Gemeinschaft (HDZ) und die bosniakische Partei der
Demokratischen Aktion (HDZ), genießen aber weiterhin große
Unterstützung. Sie werden voraussichtlich bei den parallel
stattfindenden Wahlen zum Staatspräsidium zwei von drei Posten
besetzten können. Rückenwind sieht NDI-Umfrage in der Bosniakisch-Kroatischen
Föderation vor allem für die kleineren Parteien der
Regierungskoalition "Allianz für Wandlungen", darunter die Neue
Kroatische Initiative von Kresimir Zubak, die Bosniakische Partei und
andere. Die Sozialdemokratische Partei von Zlatko Lagumdzija musste
im Vergleich zu der im Mai vorgenommenen Meinungsumfrage Einbußen
hinnehmen.
Den Kandidaten der nationalistischen Parteien dürften laut der
NDI-Umfrage hingegen bei den Präsidentschaftswahlen mindestens zwei
von drei Staatspräsidiumsposten zufallen. Die bosnisch-kroatischen
Präsidentschaftskandidaten der SDS, Mirko Sarovic, und der HDZ,
Dragan Covic, liegen klar vor ihren Gegenkandidaten in Führung. Unter
den Präsidentschaftskandidaten der bosniakischen Parteien wird es zu
einem Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen dem Kandidaten der Partei für
Bosnien und Herzegowina, Haris Silajdzic, und seinem Rivalen aus der
Sozialdemokratischen Partei, Alija Behmen, kommen. In der Serbischen
Republik kann sich der SDS-Präsidentschaftskandidat Dragan Cavic des
Postens des Präsidenten seines Landesteils so gut wie sicher sein.
Seine Partei genießt weiterhin die Unterstützung von 34 Prozent der
bosnischen Serben.
Die Parlaments- und Präsidentschaftswahlen finden in Bosnien am 5.
Oktober statt. Sie werden zum ersten Mal seit dem Kriegsende nicht
von der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa
(OSZE) vorbereitet werden. (APA)