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Eine Welle der Entrüstung hat in Rom die Werbekampagne einer Bank ausgelöst, die seit Tagen im US-Fernsehen ausgestrahlt wird. Darin ist eine junge, elegante Amerikanerin auf Shoppingtour in der "Ewigen Stadt" zu sehen. Auf einer Einkaufsstraße in der Nähe des Kolosseums reißen ihr zwei Jugendlichen auf einem Moped die Handtasche weg. Die beiden Kriminellen fahren davon, öffnen die Tasche und finden ein dickes Banknoten-Bündel. Der Slogan des Spots lautet: "Mit Traveller's Cheques wäre all dies nicht passiert." Schadenersatzforderung Der römische Gemeinderat erwägt eine Klage gegen die Bank und fordert die sofortige Absetzung des Spots. Die Stadtverwaltung will wegen Imageschädigung Schadenersatz fordern. "Rom ist kein Paradies von Räubern und Dieben und die USA haben uns in punkto Kriminalität nichts zu lehren", betonte Vizebürgermeister Enrico Gasbarra. "Die Werbekampagne beleidigt Rom und die Römer. Sie ist auch verleumderisch, da sowohl Scotland Yard als auch viele touristische Fachzeitschriften in den USA Rom als eine der sichersten Metropolen bezeichnen." Die Kriminalitätsrate sei wesentlich niedriger als in US-Großstädten. Die römischen Hotelierverbände befürchten, dass die Kampagne weitere negative Effekte auf eine ohnehin flaue Saison haben könnte. Die Zahl der amerikanischen Touristen in der italienischen Hauptstadt ist seit Jahresbeginn um 30 Prozent zurückgegangen. Gründe dafür sind die Angst vor Terrorattentaten, die Situation an der Börse und der schwache Dollar. (APA)