Österreich
Digital-Kameras gegen häusliche Gewalt
New Yorker Polizei will durch schnelle Übermittlung von Fotos Opfer besser schützen
New York - Die New Yorker Polizei setzt jetzt auf den
Einsatz von Digital-Kameras zum Schutz von Opfern häuslicher Gewalt.
Jährlich werden rund 90.000 Fälle von gewaltsamen Übergriffen
innerhalb der Familie, meist gegen Frauen und Kinder, der Polizei
bekannt, rund ein Drittel der Täter landet vor Gericht bzw. im
Gefängnis. Beim ersten Einsatz der Sicherheitskräfte werden künftig
die Verletzungen der Opfer mit Digital-Kameras fotografiert und
sofort an die zuständigen Richter übermittelt. Diese können dann auf
Grund der vorliegenden Beweismittel besser über das weiter Vorgehen
entscheiden. Da bei diesen Delikten meist die Aussage des Opfers gegen jene des
Täters steht oder eine Verfolgung nur auf Grund der Aussagen von
Nachbarn beginnt kommt genauen Fotografien, etwa von Blutergüssen und
Würgemalen, besondere Bedeutung zu. Bisher wurden diese Fotos in New
York mit Polaroid-Kameras gemacht, die oft erst Tage später beim
zuständigen Richter landeten. Damit stützte sich die Entscheidung, ob
der Täter angeklagt wird und nach welchem Delikt, oft lediglich auf
schriftliche Berichte mit widersprüchlichen Aussagen.
New York ist die erst große Stadt innerhalb der USA, die diese
Technologie im Kampf gegen Gewalt innerhalb der Familie einsetzt,
berichtet die "New York Times". Bisher war die Behördennutzung der im
privaten Bereich weit verbreiteten Digitalfotografie an den Kosten
für Ausstattung, Ausbildung und die Programmierung der Computer
gescheitert. (APA)