Wien - Manche Orte sind logisch. Heurige, wenn es um Wein geht. Das Rathaus, wenn der Bürgermeister spricht. Das Schweizer Haus, wenn die Stelze Thema ist.Einfach. Nachvollziehbar. Das schafft jeder Volksschüler. Wo also wird eine Pressekonferenz über Wiens Grün-Qualitäten platziert? Genau: Im 46. Stock des Millennium Towers. Wiens Umweltstadrätin, Isabelle Kossina (SP), jedenfalls bat am Montag in die Panoramaetage des 202 Meter hohen Büro-Pflocks, um die Ausstellung "Natur findet Stadt" zu präsentieren. (Man kann von hier aus viel Natur sehen - in sicherer Entfernung.) Egal. Das Einkaufszentrum "Millennium City" - ein paar sanfte Meter unter dem Panoramadeck und den Wienern als Biotop voll quakender Frösche und zirpender Grillen - ist bis zum 8. September "Grünoase": Beim vollverglasten Shoppingbummel kann man - unter anderem - erfahren, dass die Hälfte der Stadt "grün" ist - nicht gestrichen, sondern gewachsen. Denn - so Kossinas Aussendung - "jeder Wiener hat 10 Bäume, 100 Quadratmeter Grünland und 10 Quadratmeter Wasser." Auch gäbe es "Hervorragendes Trinkwasser, romantische Parkanlagen und lauschige Plätzchen im Wienerwald zum Entspannen." Dies im Hochhaus zu zeigen, passe, erklärte Kossina: "Moderne Architektur und Grünraum können einander wunderbar ergänzen." (rott/DER STANDARD, Printausgabe, 3.9.2002)