Mensch
Erstes chinesisches Aids-Mittel reduziert Behandlungskosten
Vereinte Nationen forderten einschneidende Maßnahmen
Peking - Das erste chinesische Aids-Medikament, das am
Montag auf den Markt gekommen ist, soll die Behandlung von
HIV-Infizierten in China billiger machen. Das Präparat Kedu ist eine
legale Kopie von Azidothymidin (AZT), berichtete die amtliche
Nachrichtenagentur Xinhua. Damit sollen die Behandlungskosten von bisher 2.500 bis 3.000 Yuan
(307 bis 369 Euro) im Monat auf weniger als 830 Yuan (rund 100 Euro)
pro Monat fallen. In Deutschland schlägt der Medikamenten-Cocktail
nach Angaben der Aidshilfe pro Patient mit mindestens 1000 Euro im
Monat zu Buche, der AZT-Anteil daran liegt bei rund 400 Euro im
Monat.
Nach offiziellen chinesischen Angaben gibt es heute 850.000
Aidskranke und HIV-Infizierte in der Volksrepublik, doch könnten es
nach unabhängigen Schätzungen auch schon 1,5 Millionen sein. Die
Vereinten Nationen haben gewarnt, dass China bis 2010 etwa zehn
Millionen Aids-Infizierte haben könnte, falls keine einschneidenden
Maßnahmen ergriffen würden. Auch in anderen Ländern werden nach
Angaben der Aidshilfe - teils unautorisierte - Kopien gängiger Aids-
Medikamente hergestellt, beispielsweise in Indien und Brasilien. (APA)