Am Vorabend hatten die Delegierten im Streit um den Klimaschutz einen Kompromiss erzielt. Im Aktionsplan zum Abschluss des Gipfels soll ein "dringender" Appell an die Staaten ergehen, die das Kyoto-Protokoll zum Klimaschutz noch nicht ratifiziert haben, dieses nachzuholen. Ein genauer Zeitpunkt wird in dem Kompromisstext jedoch nicht festgelegt. Die USA hatten zunächst eine Erwähnung des Abkommens strikt abgelehnt. In dem Aktionsplan sollen die Umsetzung früherer internationaler Vereinbarungen und konkrete Entwicklungsprojekte vereinbart werden.Kritik Massive Kritik an dem Projekt kam von Umweltverbänden sowie grünen und sozialistischen Abgeordneten im Europaparlament. Sie bemängelten unter anderem, die Förderung von Atomkraft durch die Initiative sei nicht ausdrücklich ausgeschlossen. Zugleich forderten sie, nur erneuerbare Energien dürften in den Genuss der EU-Förderung kommen. Derzeit haben nach Angaben der Vereinten Nationen zwei Milliarden Menschen - also ein Drittel der Weltbevölkerung - keinen Zugang zu moderner Energie. Dieser Zugang spielt nach Ansicht der EU aber eine Schlüsselrolle auf dem Weg zu dem international vereinbarten Ziel, die Anzahl der Armen der Welt bis 2015 zu halbieren. (APA) Regierungschefs bekennen sich zu Ratifizierung Ebenso wie der deutsche Bundeskanzler Gerhard Schröder hat sich der kanadische Regierungschef Jean Chretien am Montag beim UN-Gipfel für die Ratifizierung des Kyoto-Protokolls ausgesprochen. Noch in diesem Jahr werde er einen entsprechenden Gesetzentwurf vorlegen, sagte Chretien am Montag in Johannesburg. Nach den USA, die das Protokoll keinesfalls ratifizieren wollen, sind Kanada und Russland die wichtigsten Industriestaaten, deren Ratifikation noch aussteht. Am Samstag hatten sich die Delegierten bei der Konferenz für nachhaltige Entwicklung darauf geeinigt, in den Aktionsplan des Gipfels einen "dringenden" Appell zur Ratifizierung des Protokolls zum Klimaschutz aufzunehmen. Das Protokoll gibt erstmals international verbindliche Grenzen für den Ausstoß von Treibhausgasen vor, die für die Erderwärmung, den so genannten Treibhauseffekt, verantwortlich sind. (APA)