Johannesburg - Im Konferenzzentrum werden die letzten Vorkehrungen für die am Montag beginnenden Ministerreden getroffen – Bereiche werden abgeschlossen, die Sicherheitsvorkehgungen werden verstaerkt. Vor dem Eingang ins Konferenzzentrum bildet sich bereits ist in der Frühe eine Menschenschlange der VertreterInnen der NGOs – sie stellen sich für eine der 1.300 Tageskarten an, um am Montag Eintritt ins Konferenzzentrum zu bekommen. Gleichzeitig erreichen tausende Stimmen aus aller Welt für eine Nachhaltige Entwicklung den Gipfel in Johannesburg. "Hear our voices" (Hört unsere Stimmen) lautet der Titel einer Aktion von Friends of the Earth International, dem Umweltnetzwerk von GLOBAL 2000. In den letzten drei Monaten wurden weltweit Nachrichten für den Nachhaltigkeitsgipfel gesammelt. Vor dem Konferenzzentrum werden symbolisch für diese Stimmen 6.000 Figuren aus Pappmache aufgestellt gleichzeitig ein Symbol für die 6 Milliarden Menschen. Als Mahnmal stehen diese Figuren in der Nähe des Konferenzzentrums, um die Anliegen der Menschen und Umwelt in Johannesburg kundzugeben. Eine Botschaft: Wir brauchen zum Schutz der Menschen und der Umwelt klare internationale Spielregeln für die Wirtschaft. Die südafrikanischen KünstlerInnen erheben ebenfalls ihre Stimme und singen vor dem Konferenzzentrum – werden die PolitikerInnen iher Stimme hören? Es scheint, die Ohren der Verhandler sind verschlossen. Derzeit wird um den "Great Deal" verhandelt, wahrscheinlich ist am Montag Nacht der Aktionsplan beschlossen. Nach derzeitigem Verhandlungsstand ist eine Forderung der Länder des Südens, Marktzugang sowie das Auslaufen der umweltschädigenden Agrarubventionen aus dem Aktionsplan gefallen. Klare Zielformulierungen werden immer mehr verwässert. Die USA setzen ihre Handelsinteressen durch. Die Stimmung unter den NGOs ist ernüchternd. (Iris Strutzmann, GLOBAL 2000)