Funknetzwerke/Wireless Lans (WLANs) gelten als nicht besonders sicher, schließlich ist ihr größter Vorteil gleichzeitig ihr größter Nachteil – die Funkwellen gehen überall hin, auch dorthin, wo sie nicht hinsollten.

Diesen Umstand machten sich Hacker zu nutze und entwickelten sich das sogenannte Wardriving.

Das nächtliche Wien

Beim Wardriving streift man mit einem Notebook, einer PC-Karte und der entsprechenden Software - die im Internet zu beziehen ist - durch die Stadt, um Funknetze zu suchen - und sich schon mal darin umzusehen.

In manchen US-amerikanischen oder westeuropäischen Metropolen gilt Wardriving mittlerweile als vielversprechender "Ausgleichssport".

Laut Arge Daten ist der Betrieb dieser Software, im Gegensatz zu klassischen Lausch- und Abhöreinrichtungen (Wanzen), grundsätzlich nicht verboten.

Wardriving in Wien am "War Driving Day"

Dementsprechend empfehlen Sicherheitsexperten und Datenschützer WLANs wie offene Internet-Verbindungen zu behandeln. Access-Points und Endgeräte sind grundsätzlich sicher (VPN mit ipsec und MAC-Adressfilter) zu konfigurieren. Die Übertragung auf der Funkstrecke sollte immer verschlüsselt sein.

Am vergangen Samstag, 31. August, luden Hacker und findige Sicherheitsexperten in Deutschland, England, Italien, den USA, Russland, Japan, Kanada und Australien zum ersten "War Driving Day" um auf Sicherheitsrisiken beim Einsatz drahtloser Netzwerke aufmerksam zu machen.

Der schnittige Mazda

Der schnittige Mazda Für den WebStandard ein willkommener Anlass erneut auf die Pirsch zu gehen.

Ausgerüstet mit einem Apple-iBook samt WLAN-Karte, Mac OS 10.2 "Jaguar", dem Programm "Macstumbler" und einem schnittigen Mazda (Baujahr 1991) startete das Funklan- Halali am Samstag gegen 21 Uhr in Wien Mariahilf.

Macstumbler bei der Arbeit

Nach zwei Minuten Fahrzeit durch das nächtliche Wien konnte bereits ein Funklan ausgemacht werden. Es war weder verschlüsselt noch gesichert.

Danach zeigte Macstumbler im Sekundentakt weitere Netze an.

Tilt!

33 Minuten später konnten in den Bezirken Margareten, Wieden und innere Stadt insgesamt 58 WLANs aufgespürt werden – zwölf davon waren abgesichert – und der Jagdgeifer zur Gänze verflogen. (red)