"Seito Boei", das in Wien entwickelte Notwehrsystem, wird 25 Jahre alt - mit Veranstaltungsreihe in Wien
Redaktion
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Wien - Jede fünfte Frau in Österreich ist von Gewalt im sozialen Nahraum betroffen. Das belegen jüngste Datenerhebungen. Zudem kann von einer Dunkelziffer ausgegangen werden, die diese "statistische Zahl" deutlich übertrifft.
"Die EU weite Vorbildstellung Österreichs im Bereich der Gewaltprävention, der entsprechenden Gesetzgebung und institutionalisierten Krisenintervention mag ermutigen. Maßnahmen zur Sensibilisierung sowie nachhaltigen Gewaltprävention und erfolgreichen Selbstverteidigung ersetzt sie jedoch nicht", erklärt dazu Martina Weißenböck, Psychologin und Vorsitzende der Wiener Arbeitsgemeinschaft für Frauennotwehrtechnik "Seito Boei".
25 Jahre "Seito Boei"
Anlässlich ihres 25-jährigen Bestehens organisiert die Arbeitsgemeinschaft "Seito Boei" für den 14. September die Veranstaltungsreihe "Frauen wehren sich!" in Wien. Thema ist die Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen sowie jüngste Entwicklungen im Bereich der Gewaltprävention.
"SeitoBoei" ist japanisch und bedeutet Notwehr. Das Notwehrsystem für Frauen und Mädchen wurde vor 25 Jahren in Wien entwickelt. Seither wird es ständig weiterentwickelt und ausschließlich von Frauen an Frauen weitergegeben.
Die zentralen Elemente der Kurse sind körperliche und verbale Abwehrtechniken, eine mental-imaginative Trainingsmethode und Information über die Dynamik von Angriffssituationen.
Das körperliche Verteidigungstraining ist minimal - dafür auf maximale und kompromisslose Effizienz ausgerichtet - und ein speziell für Frauen entwickeltes Konzept. Kern des SeitoBoei ist das spontane Reagieren auf Übergriffe, ohne dafür lange in einem Kampf(kunst)system trainiert zu haben.
Am 14. September
Den Auftakt der ganztägigen Veranstaltung bildet Fiona Rukschcios "#1:common.places" - eine clipartige Aneinanderreihung von Erzählungen, die dokumentieren, wie Frauen sich gegen grenzüberschreitendes Verhalten in unterschiedlichsten Situationen erfolgreich verteidigt haben (Diagonale-Preis Innovatives Kino 2000).
Im Rahmen der Podiumsdiskussion diskutieren Expertinnen über gesellschaftliche wie auch individuelle Strategien und jüngste Entwicklungen in der Gewaltprävention. Darüber hinaus stehen Sicherheitsaspekte im öffentlichen Raum und mögliche Veränderungen der spezifischen Form von Gewalt gegen Frauen zur Debatte.
Es nehmen teil:
Karin Dietz (Frauennotruf)
Bente Knoll (Landschaftsplanerin)
Rosa Logar (Geschäftsführerin der Wiener Interventionsstelle gegen Gewalt)
Ingrid Nikolay-Leitner (Anwältin für Gleichbehandlungsfragen in der Privatwirtschaft)
Gabi Vana-Kowarzik (Rechtsanwältin und Mediatorin)
Moderation: Larissa Schindler (Seito Boei-Trainerin)
Ein Seito-Boei-Schnupperseminar für interessierte Frauen sowie ein Fortsetzungsworkshop für Absolventinnen von Seito-Boei Grundkursen schließen die Veranstaltungsreihe ab.
Veranstaltungsort:
Volkshochschule Hernals
1170 Wien - Rötzergasse 15
Veranstaltungsablauf
11.00 Uhr
#1:common.places
anschließend Podiumsdiskussion: Frauen wehren sich! Strategien und Ansätze zur erfolgreichen Gewaltprävention
13.00 Uhr: Pause (Buffet, Büchertisch der Buchhandlung Frauenzimmer)
14.30 - 17.00 Uhr
Seito Boei – Schnupperseminar und Fortsetzungsworkshop, Teilnahmebeitrag: € 7
(red)
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