3:3-Unentschieden gegen Maccabi Haifa nach 3:1-Führung - Das nächste Ziel heißt UEFA-Cup
Redaktion
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Graz - Österreichs Fußball ist wie schon im Vorjahr auch in
der kommenden Saison nicht in der Champions League vertreten. Wenige
Stunden nach dem Ausscheiden des GAK scheiterte am Mittwoch auch
Lokalrivale Sturm Graz in der dritten und letzten
Qualifikationsrunde. Die Grazer erreichten nach dem 0:2 aus dem
Hinspiel vor 11.000 Zuschauern im Schwarzenegger-Stadion gegen
Maccabi Haifa nur ein 3:3, womit erstmals in der Geschichte eine
israelische Elf in die europäische Königsklasse einzog. Sturm
hingegen scheiterte im vierten Anlauf erstmals in der Qualifikation
und muss sich mit dem "Trostpreis" UEFA-Cup zufrieden geben.
Traumstart
Dabei erwischten die "Blackys" einen optimalen Start. Die
Hausherren begannen mit viel Elan, setzten die Israeli unter Druck
und kamen schon nach elf Minuten zum Führungstreffer. Nach einem Foul
an Masudi wuchtete Bosnar, der nach mehrwöchiger Pause wieder im
Einsatz war, den Freistoß aus knapp 30 Metern unter tatkräftiger
Mithilfe der Maccabi-Defensive, die auf eine Mauer verzichtete, und
Torhüter Awat zum 1:0 ins Netz.
Schwerer "Schnitzer" von Weber
Dennoch schlichen sich in der Folge immer mehr Unsicherheiten ein,
die Ya'akoubu (21., 22.) beinahe in Tore umgemünzt hätte. In der 27.
Minute schließlich ermöglichten zwei Blackouts von Sturm-Goalie Weber
binnen weniger Sekunden den Gästen das wichtige Auswärtstor. Ein
missglückter Auswurf des Tirol-Keepers landete beim Gegner, danach
zog Rosso in den Strafraum und setzte den Ball von rechts aus spitzem
Winkel in die Maschen. Weber hatte das kurze Eck sträflichst
vernachlässigt.
Sturms Schwächeperiode
Danach war Maccabi das stärkere Team. Bei Sturm waren die
Angreifer in dieser Phase völlig isoliert, das Mittelfeld ideenlos
und die Abwehr nicht immer sattelfest. So auch in der 44. Minute, als
Weber in höchster Not vor Ya'akoubu rettete. Die beste Möglichkeit
von Sturm hatte Amoah schon vier Minuten zuvor vergeben, als er den
Ball aus kurzer Distanz über das Tor setzte.
Mit Risiko zum Teilerfolg
Nach dem Seitenwechsel änderte sich aber das Bild. Sturm setzte
alles auf eine Karte, und die Risiko-Bereitschaft wurde zunächst
belohnt. In der 57. Minute traf Szabics nach Doppelpass mit Strafner
zum 2:1, 16 Minuten später ließ Neukirchner, der aus wenigen Metern
nach Querpass von Dag zum 3:1 traf, Sturm wieder von der Champions
League träumen, zumal Ya'akoubu nach einem brutalen Foul an Angan Rot sah.
Doch dieser Traum fand in der 77. Minute sein endgültiges Ende. Nach
einem Freistoß prallte der Ball von der Sturm-Mauer zu Keise, der zum
entscheidenden 2:3 einschoss. Kurz zuvor hatte Wetl bei einem Schuss
von Rosso in letzter Not vor der Linie gerettet.
Todesstoß
Nach dem zweiten Gegentor war die Luft bei Sturm draußen. Die
wenigen verzweifelten Angriffe verpufften wirkungslos, dazu brannten
bei Bosnar noch die Sicherungen durch. Der Verteidiger sah nach einem
brutalen Foul an der Mittellinie die Rote Karte. Den dadurch
entstandenen Platz nützte Maccabi. Vorerst bewahrte Weber in der 82.
Minute seine Mitspieler zwei Mal in extremis vor dem Ausgleich, aber
aus einem Konter gelang Badir in der 90. Minute noch der Ausgleich.
Der eingewechselte Pregelj krönte seine wenig berauschende Leistung mit Gelb-Rot (93.)(APA/red)
Qualifikation zur Champions League:
Sturm Graz - Maccabi Haifa 3:3 (1:1)
Schwarzenegger-Stadion, 7.942 Zuschauer, SR Alain Hamer/LUX. Hinspiel 0:2 -
Maccabi mit 5:3 in der Champions League, Sturm im UEFA-Cup
Rote Karten: Bosnar (80./Foul) bzw. Ya'akoubu (69./Foul)
Gelb-Rot: Pregelj (93./wiederholtes Foulspiel)
Gelbe Karten: Neukirchner, Dag bzw. Badir, Pralija
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