Kunst
Experimentierfeld für junge Künstler
Quartier 21: Flaniermeile der Kultur im Museumsquartier
Wien - Im ältesten Teil des Wiener Museumsquartiers, dem
barocken Fischer-von-Erlach-Trakt und dem Ovaltrakt, wird am 13.
September die programmatisch innovativste Institution eröffnet: das
Quartier 21 als Zentrum jungen Kulturschaffens. In den ehemaligen
Pferdestallungen entstand auf insgesamt 1.100 Quadratmetern eine
Flaniermeile in Form von zwei Straßen mit Pavillons für die 22 neuen
Nutzer, sowie Kulturbüros und Künstlerstudios. Neu sind auch die
Buchhandlung Prachner und die Kantine für alle Nutzer des
Museumsquartiers, die nicht unmittelbar zum Quartier 21 gehören.
"Transeuropa"
Am Südende, zwischen Mariahilferstraße und Haupteingang, wird die
Themenstraße "Transeuropa" einziehen. Dort steht das wachsende Europa
als "alltagskultureller Umschlagplatz" im Vordergrund. Dazu kommt
eine Plattform für Künstler aus den österreichischen Bundesländern.
Den räumlichen Einbau aus Eternit, der den künftigen Mietern (Kiesler
Stiftung, A9, Found for You, polyklamott, Verein KulturKontakt, und
der multifunktionale Veranstaltungsraum ErsteBankArena) die nötige
Basisausstattung zur Verfügung stellt, nahm die Architektengruppe
awg_AllesWirdGut vor. Eine weitere Verschränkung von Alt und Neu
stellt die Themenstraße "Electric Avenue" zwischen Volkstheater und
Haupteingang dar (von der Architektengruppe PPAG konzipiert). Gedacht
ist "elektrische Straße" als Hort der neuen digitalenTechnologien.
(Erstmieter sind institut fünfhaus, Medienquartier21, monochrom,
quintessenz und spoiler).
Im Dachgeschoss des Fischer von Erlach-Traktes, oberhalb der
Themenstraßen, sind Vetretungen folgender Institutionen eingezogen:
Büro für Kulturvermittlung, EIKON, Klangspuren Schwaz,
culture2culture, D.U.B, Impuls Tanz, medien.kunst.archiv, und
Schlebrügge.Editor. AICA, der Verband Österreichischer Galerien
moderner Kunst, und die Zeitschrift "springerin". Das 619
Quadratmeter große Dachgeschoss des Ovaltraktes (hinter dem
Leopoldmuseum) wird neben Künstlerstudios und Gästezimmern, Xerox
Printcenter, auch den math.space beherbergen, ein der Schnittstelle
zwischen Mathematik und Kunst gewidmeter Raum. Die Gruppe BEHF,
welche die ErsteBankArena gestaltet hat, machte auch diesen Teil
nutzbar: Die Räume im Erdgeschoß des Traktes öffnen sich jetzt zu neu
eingefügten, begrünten Innenhöfen. Zusätzlich wurden vier neue
Eingänge zum Museumsplatz geschaffen, die ständig geöffnet und für
Besucher frei zugänglich sind.
Die Auswahl der jetzigen Mieter erfolgte ursprünglich durch eine
öffentliche Ausschreibung und in der Folge einer unabhängigen
Expertengruppe (Kathrin Rhomberg, Hortensia Völckers, Peter Pakesch,
Vitus Weh, Thomas Edlinger und Zdenka Badovinac). Die Mietverträge
wurden alle für die Dauer von zwei Jahren abgeschlossen. In rund
einem Jahr wird ein neuer Beirat einberufen werden, der nach einer
Evaluierung die Verträge verlängern kann, oder neue Mieter für das
Quartier 21 empfiehlt.
(APA)