"Syberia" ist eine Kooperation

des bekannten Autors und Künstlers Benoît Sokal mit der Spielefirma "Microids". Fans von Klassikern wie etwa "Baphomet's Fluch" oder "Gabriel Knight" werden mit diesem Spiel sehr viel Vergnügen haben.

Foto: Microids

Nichts für LucasArts-Fans und Lesefaule

Spieler, die sich Rätsel und witzige Dialoge im "LucasArts"-Stil erwarten werden definitiv enttäuscht werden. Witz findet sich in "Syberia" nicht, dafür viele Dialoge die die Heldin in einem Notizbuch festhält und mit denen die teilweise sehr gefinkelten Rätsel gelöst werden sollen. Wem die Aufgaben in "Myst" gefallen haben, wird auch hier auf seine Kosten kommen - da viele der Rätsel (leider) zu sehr im typischen "Gegenstände sammeln, Zahnrädchen anordnen und dann irgendwelche Hebel drücken"-Stil gehalten sind.

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Die Heldin: Kate Walker

Spieler schlüpfen in die Rolle von Kate Walker. Sie ist Anwältin und wurde im Auftrag ihrer Kanzlei nach Valadilène geschickt, um den amerkanischen Konzern Universal Toy's Company zu vertreten. Sie ist 30 Jahre alt, eher reserviert und lakonisch, und wird ohne es zu wollen in ein Abenteuer hineingezogen. Wie Hersteller "Microids" in einer Presseausendung sagte: "Sie ist eine leicht romantisch veranlagte Intellektuelle, einerseits sehr professionell, andererseits jedoch auch in der Lage, sich von den Dingen, die ihr auf ihrer Reise begegnen, beeindrucken zu lassen. So erlebt sie ihren abenteuerlichen Weg durch die unendlichen Weiten Russlands wie eine Initiation, bei der sich ihr ungeahnte Aspekte ihrer eigenen Person offenbaren.

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Die Story

Die Spielzeugfirma in deren Auftrag Kate Walker unterwegs ist, ist aber kein gewöhnliches Unternehmen sondern darauf spezialisiert ziemlich lebensechte Blechautomaten herzustellen. Schon im Intro sieht der Spieler eine riesige Ansammlung dieser mysteriösen Spielzeuge bei einem Begräbniszug für die letzte Inhaberin des Unternehmens. Doch das Unternehmen kann erst dann verkauft werden, wenn der seit 50 Jahren tot geglaubte Bruder der ehemaligen Besitzerin aufgespürt woden ist und das ist die Aufgabe des Spielers. Dieser Hans Voralberg, Genie und Wahnsinniger in einer Person soll irgendwo in Sibieren hausen und muss vor dem Verkauf kontaktiert werden. Die Heldin tritt daraufhin eine Reise quer durch Europa an.

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Die typische Adventure-Perspektive

wird in "Syberia" ganz im guten alten Stil wieder zu neuem Leben gebracht. Es gibt feste Raumansichten, der Charakter kann sich aber innerhalb dieser frei bewegen. Kate Walker wurde von den Herstellern als gut gelungener 3D-Charakter animiert und bewegt sich dank Motion-Capturing sehr realistisch.

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Viele Dialoge und Hinweise

Auf ihrer Reise wird Kate Walker immer wieder in sehr lange Dialoge verwickelt. Diese werden auf einem Notizblock gesammelt, so hat der Spieler einen Überblick über sämtliche Gesprächsthemen. Wer nicht gerne Texte auf dem Bildschirm liest, wird sich bei "Syberia" etwa schwer tun, da so öfter ein wichtiger Hinweis verpasst werden könnte. Auch das User Interface ist Adventure-typisch, wenn auch ziemlich simpel: Statt mehrerer Icons für Grundfunktionen wie etwa Öffnen, ziehen, schieben und schauen wird lediglich angezeigt ob das angeklickte Objekt benutzbar ist. Dadurch werden nicht nur die Rätsel sehr viel simpler, sondern auch die Spielwelt um einiges an Ausprobier-Interaktion ärmer...

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Grandiose Atmosphäre

Besonders gelungen ist bei "Syberia" die Umsetzung der ganz speziellen Atmosphäre. Die Umgebung wirkt immer sehr düster und ziehen den Spieler in eine von Benoît Sokal erdachte Welt zwischen Surrealität und Realität.

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