Da

war dieser Herr im 3er-BMW, Trägerleiberl, Tattoo am Arm. Lässig-anerkennend nickend, Daumen nach oben, signalisierte er Zustimmung für den kleinen Krawallo auf der Nebenspur. Die Lenkerin des Mini Cooper S quittierte dankbar.

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Und wir resümieren schon vorweg:

Der Mini an sich hat schon einen hohen - nicht Luftwiderstands-, sondern Aufmerksamkeitsbeiwert, der "S" im Speziellen.

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Aber nichts gegen den BMW Z8.

Bei dem haben wir zwei Verhaltensmuster notiert, während wir ihn ein paar Tage zu Testzwecken spazieren führen durften: Die eine Kategorie Fans nähert sich dem klassisch designten, sündteuren Vollalu-Luxusroadster mit fast aufdringlichem Interesse.

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Was kostet der?"

(Viel zu viel, jedenfalls für Durchschnittsverdiener.)

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"Wie schnell geht der?"

(Viel schneller als Polizei und Gewissen es erlauben.)

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"400 PS, oder?"

(Stimmt genau.)

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"Sind Sie reich?"

(Nein, leider. Nur STANDARD-Redakteur.)

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Die andere Gruppe ist die mit den Augenwinkeln.

Aus selbigen wird zum Z8 herübergeschielt, die neidkomplexe Botschaft lautet wohl: Urcooles Auto, aber wer so was kauft, ist erstens stinkreich und gibt zweitens damit auch noch an und darum strafen wir sie/ihn mit demonstrativem Pseudoignorieren. DER STANDARD hat Verständnis für beide Positionen . . .

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Warum Mini Cooper S und Z8 in einem Test?

Nun, weil diese zwei Autos nicht nur rollende Versuchslabore in Sachen Verhaltensforschung sind, sondern auch das obere und das untere Ende des Sportwagenbaus innerhalb der BMW Group markieren.

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Gemeinsam sind beiden wahrlich überragende

Fahrwerke - und der Nimbus automobiler Gesamtkunstwerke. Gemeinsam auch, und das ist der einzige Kritikpunkt, der sich rauskitzeln lässt (abgesehen vom designmäßig überfrachteten Mini-Interieur und den Kosten):

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Mittelinstrumente.

Mag sein, dies ist im Sinne fetzigen Stylings - sinnvoll ist es nicht, schon gar nicht bei zwei so fahraktiven Autos.

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Ein unbedarfter Druck aufs Gaspedal,

schon hat man die Grenzen des Legalen hinter sich gelassen - bis man am Tacho gefunden hat, wie schnell man unterwegs ist, vergehen wertvolle Sekunden (läge der Tacho dort, wo er hingehört, direkt in der Sichtachse, wäre das kein Problem). Um dem entgegenzuwirken, gibt es erstens so etwas wie Selbstdisziplin und zweitens ein technisches Hilfsmittel namens Tempomat. Am besten immer gleich nach Start aktivieren.

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Retro ist auch beim Z8 angesagt:

Der mehr oder weniger handgefertigte Zweisitzer greift auf den legendären, von Graf Albrecht Goertz designten BMW 507 aus den späten 50er-Jahren zurück, übersetzt ihn souverän in aktuelle Formensprache - voll gestopft mit modernster Technik, ohne dass man dies aufdringlich registrieren würde. Resultat: ein Sammlerstück ersten Ranges.

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Wir würden gern mitsammeln - obwohl:

Wer ein erschwingliches Sportgerät aus dem Hause BMW sucht, ist mit dem Mini S bestens bedient. (Andreas Stockinger, AUTOMOBIL, 26.7.2002)

Links:
Mini
BMW Z8

montage: derstandard.at