Magyar
Magyar bedankte sich bei den Aktivisten seiner Partei für das schnelle Sammeln der nötigen Unterschriften in Budapest.
REUTERS/Bernadett Szabo

Budapest – Nach dem Wahlkampfstart zu den Europa- und Kommunalwahlen haben am heutigen Samstag die Parteien in Ungarn mit dem Sammeln der notwendigen Unterschriften begonnen. Dabei war es die Partei Respekt und Freiheit des aufstrebenden Oppositionspolitikers Péter Magyar, die als erste Partei die für das Aufstellen einer Liste bei den EU-Wahlen nötigen 20.000 Unterschriften sammeln konnte.

Das gab Magyar, der als größter Gegner des rechtsnationalen Ministerpräsidenten Viktor Orbán angesehen wird, auf seiner Facebook-Seite bekannt. Magyar bedankte sich bei den Aktivisten seiner Partei für das schnelle Sammeln der nötigen Unterschriften in Budapest. Ab Sonntag werde die Unterschriftenaktion in der Provinz fortgesetzt.

Laut Umfragen drei Mandate möglich

Magyar wird die Liste zur EU-Wahl als Spitzenkandidat anführen, will aber nach eigener Aussage nicht nach Brüssel. Unter den aus 538 zivilen Bewerbern ausgewählten Kandidaten sind sechs Frauen und vier Männer. Meinungsumfragen sagen der Partei Respekt und Freiheit des politischen Neueinsteigers aktuell drei der 21 Ungarn zustehenden EU-Parlamentsmandate zu.

Magyar ist der Ex-Mann der früheren Justizministerin Judit Varga, die wegen eines Skandals rund um einen Pädophilen-Mittäter zurücktreten musste. Magyar hatte sich im Februar öffentlich gegen die rechtsnationale Regierungspartei Fidesz gewandt. Zuletzt konnte Magyar bei Demonstrationen gegen Orbán und dessen "Mafiastaat" Hunderttausende Menschen mobilisieren. (APA, 20.4.2024)