Ob in Wäldern oder den Tiefen des Ozeans, akustische Umweltverschmutzung durch das Handeln des Menschen beeinträchtigt Wildtiere in etlichen Lebensräumen. Lärm führt bei Tieren zur Erhöhung der Herzfrequenz und kann je nach Art und Stärke Verhaltensänderungen, Gehörschäden, Flucht und eine Vertreibung aus gewissen Habitaten zur Folge haben. Darüber hinaus stört Lärm nicht nur die Kommunikation von Individuen innerhalb einer Art, sondern auch die Verständigung über Artgrenzen hinweg.
Warnungen verhallen ungehört
Die Kommunikation mittels Lauten ist nicht nur bei Vögeln und Säugetieren wichtig für die Verständigung, die Partner- und Nahrungssuche und um sich gegenseitig vor Gefahren zu warnen. Auch Reptilien, Amphibien, Fische und Insekten kommunizieren akustisch. Die Biologin Angela Stöger erforscht seit Jahren die akustische Kommunikation von Wildtieren in europäischen Zoos und in der afrikanischen Savanne. Sie ist Leiterin der Mammal Communication Project Group im Fachbereich Biologie am Institut für Schallforschung (ISF) der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW).
Wie die Forscherin die Kommunikationsmuster und die Wahrnehmung von Elefanten und Geparden entschlüsselt und welche Rolle künstliche Intelligenz dabei spielt, wird am 24. April, dem Internationalen Tag gegen Lärm, für alle Interessierten erfahrbar.
Forschung erleben
Bei einer Open-House-Veranstaltung am ISF der ÖAW (ehemalige Postsparkasse, Georg-Coch-Platz 2, 1010 Wien) wird von 15 bis 20 Uhr bei zahlreichen interaktiven Stationen unter anderem gezeigt, was die Lästigkeit des Schalls ausmacht und welche Auswirkungen Lärm auf die Kommunikation von Wildtieren hat.
Bei zahlreichen Mitmachstationen erfahren Besucherinnen und Besucher von Forschenden unterschiedlicher Disziplinen Wissenswertes über Akustik, deren Erforschung und wie Lärm uns Menschen beeinflusst. Die Veranstaltung kann ohne Anmeldung und bei freiem Eintritt besucht werden. (red, 24.4.2024)