Paris - Die Ernennung der französischen Astronautin Claudie Haignere zur Ministerin für Forschung und neue Technologien hat in Frankreich besondere Aufmerksamkeit erregt. Die Europäische Raumfahrtagentur ESA äußerte sich erfreut über den Wechsel Haigneres in die Politik und zeigte sich überzeugt, dass sie auch weiterhin die Raumfahrt und -forschung fördern werde. "Es ist gut, auf diese Weise eine Astronautin zu verlieren", sagte ein ESA-Sprecher. Besondere Begabung Haignere fiel schon als Kind durch besondere Leistungen auf: Mit 15 Jahren schloss sie die Schule ab, mit 24 wurde sie Doktora der Medizin. Seitdem erhielt sie akademische Grade in Neurowissenschaften, Biologie, Rheumatologie, Sport und Weltraummedizin. 1985 wurde sie Mitarbeiterin der französischen Weltraumagentur. Frauen im französischen Parlament krass unterrepräsentiert Die Frauen sind in der französischen Nationalversammlung weiter krass unterrepräsentiert. Nur 71 von 577 Abgeordneten seien weiblichen Geschlechts, bilanzierte die Pariser Zeitung "Liberation" am Dienstag. Damit stieg die Quote gegenüber der vergangenen Legislaturperiode leicht von 10,7 auf 12,3 Prozent. Ein Gesetz schreibt den Parteien bei der Aufstellung ihrer KandidatInnen zwar Geschlechterparität vor. Doch die am Sonntag siegreiche bürgerlich-konservative "Union für die Präsidentenmehrheit" (UMP) nahm lieber Einbußen bei der staatlichen Parteienfinanzierung in Kauf und trat zur Wahl mit 106 Frauen und 430 Männern an (19,8 Prozent). Die Frauenquote der bürgerlichen Rechten in der Nationalversammlung liegt sogar bei lediglich 10,3 Prozent, wie "Liberation" weiter errechnete. Bei den auf die Oppositionsbänke verbannten SozialistInnen sind 16,4 Prozent der Abgeordneten weiblich, bei den KommunistInnen (PCF) immerhin 22,2 Prozent. (APA/Reuters)