Paris - Die Organisation für die Verteidigung der Pressefreiheit "Reporter ohne Grenzen" (RSF) wirft der rechtsextremen französischen "Nationalen Front" (FN), deren Chef Jean-Marie Le Pen am Sonntag zur zweiten Runde der Präsidentenwahl antritt, Ausschreitungen gegen die Medien vor. Insbesondere sei auf einen Journalisten des Nachrichtensenders I-Television Druck ausgeübt worden, während ein Tontechniker des Fersnehanstalt TF1 am 1. Mai in Paris angegriffen worden sei. "In weniger als einer Woche hat die FN drei Mal Einschüchterungsakte gegen die Medien vollzogen", schreibt RSF-Generalsekretär Robert Menard in einer am Freitag veröffentlichten Aussendung. Laut RSF wurde der Fernsehjournalist Jean-Luc Thomas, Korrespondent von I-Television und Canal Plus in Nizza, von FN-Anhängern 90 Minuten lang in den lokalen Parteiräumlichkeiten zurückgehalten. Er sei gezwungen worden, den FN-Funktionären das Videoband zu zeigen, das er am selben Tag mit der Genehmigung des FN-Pressesprechers gedreht habe, so RSF. Der TF1-Tontechniker Gabriel Gueguin wurde laut Aussendung "vom FN-Ordnungsdienst ins Gesicht geschlagen", als er am 1. Mai die Parteiveranstaltung des Front National in Paris verfolgte. "Der Techniker hatte gerade gegen den Ordnungsdienst protestiert, der seinen Kameramann gewaltsam beiseite gestoßen hatte", so die Aussendung, die weiters präzisiert, dass Gueguin Anzeige erstattet hat. RSF erinnert abschließend daran, dass am 26. April ein Journalist von "Canal Plus", John-Paul Lepers, vom FN-Ordnungsdienst bei einer Pressekonferenz von Le Pen schlecht behandelt und der Techniker Yacine Ben Jannette gewaltsam von den Räumlichkeiten entfernt worden sei.(APA)