Der Tipp ist nicht gerade ein großes Geheimnis: Wer so manchen Streamingdienst billiger haben will, täuscht beim Aboabschluss einfach mithilfe eines VPN-Dienstes (Virtual Private Network) einen anderen Standort vor. Der Grund: Ob Netflix, Amazon Prime oder auch Youtube, die Preise für all diese Services variieren zum Teil stark zwischen einzelnen Ländern. Diesem Treiben will Google nun offenbar ein Ende bereiten.

Bei Youtube wird jetzt durchgegriffen.
REUTERS/DADO RUVIC

Kündigung

In den vergangenen Tagen wurde mehreren Personen das Abo für Youtube Premium gekündigt. Das zunächst ohne Angabe von Gründen, was sie aber alle eint: Sie haben ihr Abo in einem anderen Land abgeschlossen als jenem, wo sie seitdem das Streamingangebot nutzen. Das berichtet Techcrunch, auf Reddit finden sich ebenfalls einige solcher Berichte.

Vor allem aber bestätigt mittlerweile Google selbst die Vorgehensweise. Um die "besten Angebote" anbieten zu können, prüfe man regelmäßig das Land, in dem sich die Nutzer befinden. Dort, wo dies nicht mit den vorliegenden Bezahlinformationen übereinstimme, bitte man die Mitglieder nun, ihre Rechnungsdaten zu aktualisieren.

Eines der Kündigungsmails, die gerade verschickt werden
Alopez1024 / Reddit

Es geht ums Geld

Die Motivation von Google dahinter ist recht einfach zu verstehen: Ein Premium-Abo kostet in den USA oder in EU-Ländern erheblich mehr als in manchen anderen Regionen. Während etwa Youtube Premium derzeit in den USA mit 13,99 US-Dollar zu Buche schlägt, sind es in Argentinien gerade einmal umgerechnet 1,05 US-Dollar. In Österreich liegt der aktuelle Basispreis bei 12,99 Euro monatlich, für Studierende gibt es allerdings eine Ermäßigung auf 7,49 Euro.

All das ist in einem größeren Kontext zu verstehen, nämlich dass Google zuletzt immer offensiver versucht hat, seine Youtube-Einnahmen zu optimieren. Das einerseits über ein stärkeres Drängen zu Aboabschlüssen, andererseits durch ein härteres Vorgehen gegen Werbeblocker und andere Tricks, um kostenlos oder zumindest günstiger an einen werbefreien Dienst zu kommen. (apo, 21.6.2024)