Shadow of the Erdtree
So, wie es aussieht, dürfte sich das Warten auf die Erweiterung von "Elden Ring" durchaus gelohnt haben.
Bandai Namco/FromSoftware

Es dauert nicht mehr lange: Ab 21. Juni können Spielerinnen und Spieler wieder in die packende Spielwelt von Elden Ring abtauchen, um neue Abenteuer zu erleben. Dann nämlich wird die erste (und hoffentlich nicht letzte) Erweiterung mit der Bezeichnung Shadow of the Erdtree für Konsole und PC veröffentlicht.

Die Fachpresse ist zumindest zeitlich einen Schritt voraus und durfte den DLC zum Open-World-Abenteuer bereits ausgiebig testen. Um ehrlich zu sein, kommt es nicht ganz überraschend: Die Inhalte knüpfen qualitativ weitgehend dort an, wo Elden Ring aufgehört hat. Wie im Vorfeld bereits bekannt war, muss man im Hauptspiel zwar ein paar Anforderungen erfüllen, um überhaupt in den Genuss neuer Herausforderungen zu kommen. Dieser Aufwand für den knapp 40 Euro teuren Download dürfte sich aber definitiv auszahlen.

Genau so, nur eben anders

Aber was ist von der Erweiterung eines solchen Blockbusters überhaupt zu erwarten: mehr vom Gleichen oder doch eher was Neues? Wenn es nach Jonas Höger von 4players.de geht, dann stellt Shadow of the Erdtree "eine logische Erweiterung des Hauptspiels" dar, ist aber gleichzeitig "so viel mehr als nur ein DLC (…) und übertrumpft die meisten modernen Triple-A-Produktionen".

Auch wenn man den Schwierigkeitsgrad der Erweiterung mittels bestimmter Fragmente weitgehend selbst in der Hand habe, wird lediglich bemängelt, dass manche Bosskämpfe gar zu hart ausgefallen sind. Für eine Topwertung von 95 von 100 möglichen Punkten reichte es dann dennoch.

ELDEN RING Shadow of the Erdtree | Official Gameplay Reveal Trailer
BANDAI NAMCO Europe

Mitchell Saltzman von IGN vergibt für Shadow of the Erdtree zehn von zehn möglichen Punkten und krönt den DLC zu einem Meisterwerk, wie er es zwei Jahre zuvor mit dem Hauptspiel auch gemacht hat. Seiner Ansicht nach komprimiert From Software in einer bis zu 25-stündigen Kampagne alles, was Elden Ring davor auch schon ausgemacht hat.

Die Andeutung, dass "fantastische neue Herausforderungen für stark engagierte Fans" geboten werden, lässt auch darauf schließen, dass Spielerinnen und Spieler eine harte Nuss zu knacken haben. Obwohl Saltzman keine überwältigenden "Wow"-Momente wie beim Abstieg in die Unterwelt von Elden Ring erlebt hat, bleiben Erkundung und Entdeckung dank des herausragenden Art-Designs, der großen Vielfalt der zu erforschenden Gebiete weiterhin ein Vergnügen.

Joel Franey von GamesRadar+ vergibt fünf von fünf möglichen Sternen und fühlt sich fast schon gelangweilt, dass er den Entwickler jedes Mal loben müsse. Zwar habe Shadow of the Erdtree "einige Schwächen", in einer insgesamt herausragenden Erweiterung würden sie jedoch nicht ins Gewicht fallen. Die Erweiterung sei unabhängig davon eins der schönsten Erlebnisse gewesen, die er seit langem gehabt habe. Wollen wir für ihn hoffen, dass er sich damit auf die Gamingwelt beschränkt hat.

Absehbare "Schwächen"

Eine der Schwächen sei im Übrigen der Endboss, der besonders schwer zu bezwingen sein soll. Franey macht dabei eine Anspielung, dass er sich in Sekiro: Shadows Die Twice beim finalen Boss Isshin offensichtlich ähnlich schwergetan habe. Er ist damit aber nicht allein: Die Kritik, dass der letzte Endboss besonders hart ist, bekommt man in den Reviews oft zu lesen. "Git Gud" würden an dieser Stelle wohl viele Soulslike-Spielerinnen und -Spieler zu Recht anmerken.

Die schwächste Wertung erhielt der DLC von Elden Ring bislang von Liam Croft bei Push Square. Schwach ist in diesem Fall relativ, weil es sich immer noch um acht von zehn möglichen Sternen handelt. Dementsprechend positiv fällt auch diese Wertung aus.

Ein interessantes Detail verrät Croft in seinem Bericht dennoch: Nur ein einziges neues Rüstungsset erwies sich als objektiv besser als jene Ausrüstung, mit der Croft in die Erweiterung startete. Und das von ihm genutzte Großschwert sei bis zum Schluss überhaupt unübertroffen geblieben. Für ihn sei es auch schwer gewesen, nicht das Gefühl zu haben, dass man wie in Elden Ring "einfach dasselbe noch einmal" macht. Hand aufs Herz: Damit dürften die meisten Fans aber wunderbar klarkommen. (Benjamin Brandtner, 19.6.2024)