1. Der spitze Kragen

Prada.
EPA/ROSSELLA PAPETTI

Miuccia Prada und Raf Simons setzen bei Prada ihre "Spitze-Kragen-Politik" fort. Man habe mit der Kollektion jugendlichen Optimismus versprühen wollen, erklärte Miuccia Prada. Die Hemden jedenfalls erinnerten an Uma Thurmans Auftritte in Tarantino-Film Pulp Fiction in den Neunzigerjahren.

2. Die Mikroshorts

Gucci.
REUTERS/ALBERTO MADDALONI

Kaum einer steht so sehr unter Beobachtung wie der Gucci-Designer Sabato de Sarno. Der 42-jährige Italiener vollzieht gerade für die zehn Milliarden schwere Vorzeigemarke des Luxuskonzerns Kering einen radikalen Richtungswechsel. Den Männern verpasst er Mikroshorts, die zwei Drittel des Oberschenkels freilegen. Dazu gibt's Socken und Loafers. Ob dieser Vorschlag im kommenden Frühjahr angenommen wird?

3. Die Nasenprothese

Martine Rose.
Ik Aldama / dpa Picture Alliance

Die Britin Martine Rose gilt nicht umsonst als eine der derzeit innovativsten Modedesignerinnen: Sie spielt mit Bomberjacken, Elementen aus der Arbeitskleidung, Fußballstulpen oder Poloshirts, ihre Inszenierungen auf dem Laufsteg kommen oft grotesk daher. So wurden die Models diesmal mit gummiartigen Nasenprothesen ausgestattet. Vielleicht wäre das ja eine Idee für Frankreichs verletzte Nase der Nation, den Nationalspieler Kylian Mbappé?

4. Der Gepäckträger

Zegna.
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Zegna-Designer Alessandro Sartori führte in Mailand die Vielseitigkeit von Leinen vor. Und ja, so kann man sich den Schauspieler Mads Mikkelsen, neuerdings Testimonial des italienischen Modeherstellers, beim Gang zum Flughafen vorstellen: als einen modischen Gepäckträger, dem auch bei Rekordtemperaturen keine Schweißperle den feinen Anzug ruiniert.

5. Der Matrosenlook

Dolce & Gabbana.
AP/Nicola Marfisi

Die britischen Royals haben es am vergangenen Wochenende bewiesen: Die Marineuniform ist nicht tot. Dieser Meinung sind offenbar auch Domenico Dolce und Stefano Gabbana. Sie verbeugten sich mit ihrer 59 Outfits umfassenden Kollektion vor dem Urlaubsland Italien, vor Capri, Portofino, dem Lido von Venedig. Sicher nicht unklug, hier lässt sich die D&G-Kundschaft gern die Sonne auf den Bauch scheinen.

6. Die Lederhose

Emporio Armani.
REUTERS/ALBERTO MADDALONI

Gute Nachricht für alle Fans aus den Alpenländern: Giorgio Armani packt für seine Emporio-Linie die Lederhosen aus. Von "oben ohne" ist abseits des Mailänder Laufstegs allerdings abzuraten. In einigen italienischen Urlaubsdestinationen ist den Männern der halbnackte Auftritt bekanntlich untersagt.

7. Der Motto-Sweater

JW Anderson.
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Eigentlich war die Frühjahrskollektion der Marke JW Anderson ja dem Schlaf gewidmet, so marschierten gesteppte Oversize-Jacken über den Laufsteg. Dazwischen tauchten allerdings Oberteile auf, die einem Brauereibesuch des Designteams um Designer Jonathan Anderson in Dublin geschuldet sein sollen. Das Modeunternehmen stellte eine Kooperation mit dem irischen Bierhersteller Guiness vor. Na dann Prost!

8. Der Leinenanzug

Giorgio Armani.
REUTERS/ALBERTO MADDALONI

Leinen kühlt bei Hitze am besten. Angesichts steigender Temperaturen dürfte der Leinenanzug also zum Outfit der Zukunft werden. In diesem Modell von Giorgio Armani jedenfalls sehen wir Brad Pitt oder auch Thomas Gottschalk. Die lieben bekanntlich den zerknitterten Auftritt à la Indiana Jones.

9. Die Alessandro-Michele-Jünger

Gute zweieinhalb Monate hatte Alessandro Michele, der ehemalige Gucci-Designer, Zeit, um seine Resort-Kollektion für das Modehaus Valentino umzusetzen. Offenbar ist der Italiener voller Tatendrang: Er nutzte die öffentliche Aufmerksamkeit während der Mailänder Modewoche und legte 171 Outfits für Männer und Frauen vor. Seiner Handschrift scheint Michele treu zu bleiben – das dürfte Fans gefallen, aber auch Kritik hervorrufen: Wieso fährt der Modedesigner dasselbe Programm wie zuvor bei Gucci?

10. Die Krawatte

Fendi.
AP/Nicola Marfisi

Die Spatzen pfeifen es schon länger von den Dächern. Das Interesse an der Krawatte ist wieder erwacht, das Accessoire lässt auch die Modeindustrie nicht kalt. Zuletzt war der Schlips auf den Laufstegen von Prada oder Tommy Hilfiger zu sehen. Nun zieht das römische Modehaus Fendi einigermaßen unauffällig nach.

(feld, 18.6.2024)