Dominic Thiem
Die erste von drei Runden ist geschafft.
IMAGO/Ricardo Larreina

Paris – Dominic Thiem hat das erste Spiel nach seiner Rücktritts-Ankündigung gewonnen. In der Qualifikation für die French Open in Paris setzte sich der ehemalige Finalist am Montag in der ersten Qualifikationsrunde gegen den Italo-Argentinier Franco Agamenone nach Satzrückstand noch mit 3:6,6:3,6:2 durch und wurde danach vom Publikum gefeiert. Der in der Quali als Nummer 11 gesetzte Thiem trifft in der zweiten Runde am Dienstag nun auf den Finnen Otto Virtanen (ATP Nummer 156).

Nach getaner Arbeit durfte Thiem den Applaus der zahlreichen Zuschauer neben dem Court Suzanne-Lenglen auskosten. Der vor dem Matchball mit Sprechchören bedachte Thiem riss die Hände in die Höhe und schickte ein Kusshändchen in die Menge. Vor eineinhalb Wochen hatte er angekündigt, seine Karriere als Profi im Herbst beenden zu wollen. Für das Major-Turnier in Roland Garros erhielt der Niederösterreicher, der in Paris 2018 und 2019 im Finale an Rafael Nadal gescheitert war, keine Wildcard. "Paris, ein letzter Tanz", hatte Thiem am Sonntag via X zu Bildern vom Training geschrieben.

Der 30-Jährige erwischte gegen die Nummer 228 im ATP-Ranking einen Fehlstart. Der ein Jahr ältere Agamenone sicherte sich den ersten Satz nach einem Break zum 4:2. Thiem kam aber besser auf Touren, holte sich Satz zwei (Break zum 4:2) und war auch in der Entscheidung der bessere Spieler. Der in der neuen Weltrangliste als 131. aufscheinende Niederösterreicher sicherte sich Breaks zum 1:0, 3:0 und 4:1 und musste selbst nur einmal sein Aufschlagspiel abgeben.

Agamenone begeisterte noch mit einem "Tweener", nach 2:19 Stunden brachte Thiem aber sein Game zum 6:2 mit etwas Zittern dank zwei Assen durch. Für ihn war es der erste Sieg in Roland Garros seit seinem Viertelfinal-Aus gegen Diego Schwartzman 2020. In den vergangenen drei Jahren hatte er jeweils in der 1. Runde verloren. Dass er als hoch dekorierter Spieler heuer keine Wildcard erhalten habe, sei nur fair, sagte Thiem nach seinem Sieg gegenüber Journalisten. "Ich hatte viel Zeit, um mir ein gutes Ranking zu erspielen und habe es nicht geschafft. Deshalb habe ich das nicht verdient."

Insgesamt fünf Österreicher versuchen sich in Paris der Männer-Qualifikation. Neben Thiem zog am Montag auch Filip Misolic in die zweite Runde ein. Der Steirer schlug den Japaner Sho Shimabukuro mit 6:3,6:2.

Insgesamt fünf Österreicher versuchen sich in Paris der Männer-Qualifikation. Bei den Frauen schaffte Sinja Kraus erledigte erste Aufgabe mit Erfolg. Die Wienerin gewann gegen Elizabeth Mandlik aus den USA mit 7:6(6),3:6,6:4. Am Dienstag (ab 10.00 Uhr) haben der Salzburger Lukas Neumayer (1. Match) sowie die Niederösterreicher Dennis Novak (3.) und Jurij Rodionov (4.) ihre Auftaktpartien zu bestreiten.

Ofner in Genf weiter

Beim parallel stattfindenden Turnier in Genf ist Sebastian Ofner ins Achtelfinale eingezogen. Der aus der Qualifikation in den Hauptbewerb vorgestoßene Steirer siegte gegen den Australier Rinky Hijikata am Montag nach Satzrückstand noch mit 4:6,6:4,6:3 durch. In der Runde der besten 16 bekommt es Ofner nun mit dem als Nummer zwei gesetzten Norweger Casper Ruud zu tun.

Der seit Montag als 45. der Weltrangliste aufscheinende Ofner verwertete gegen seinen 33 Ränge schlechter platzierte Konkurrenten den dritten Matchball nach fast exakt zwei Stunden Spielzeit. Das Genfer Turnier dient den Akteuren als letzter Test für die am nächsten Sonntag beginnenden French Open in Paris, bei denen Ofner fix im Hauptbewerb steht.

Gegen den Weltranglisten-Siebenten Ruud hat Österreichs aktuelle Nummer eins bisher eine Partie auf ATP-Ebene bestritten. In Bastaad-Viertelfinale gewann der Norweger im Vorjahr in zwei Sätzen. (APA, red, 20.5.2024)